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Trainer-Traum ist Realität

Verbandsliga: der nächste »Dreier« auf den letzten Drücker

Von Alexander Grohmann
(Text und Foto)
Oeynhausen (WB). Fast zu schön, um wahr zu sein: Der FC Bad Oeynhausen ist in der Fußball-Verbandsliga nach dem dritten Sieg in Folge auf Platz sechs angekommen und spielt längst die Hauptrolle in einem kleinen Fußball-Märchen. Dank idealer Ergebnisse am 11. Spieltag sind die Abstiegsregionen mittlerweile weit weg. »Das kann man selbst manchmal nicht glauben«, hat Michael Bühlmann das Gefühl, er würde träumen.

Aber keine Bange, »Bühle«! Die 16 Punkte sind Realität, und auch Platz sechs ist kein Druckfehler. Der Aufsteiger ist jetzt auch in anderer Hinsicht ein Aufsteiger: Kein Verbandsliga-Team hat im Oktober mehr Punkte eingefahren als der FC Bad Oeynhausen. Der Lauf geht weiter: Aus den letzten sechs Spielen holte man 14 Zähler. Keine Frage: Der FCO ist zurzeit das »Team der Stunde«.
Der Rückstand zur Spitze ist jetzt mit sechs Punkten schon kleiner als der Abstand zum ersten Abstiegsplatz (7 Punkte). Es lief optimal: Keines der Teams auf den letzten fünf Plätzen konnte am 11. Spieltag gewinnen. Der Hövelhofer SV und der SuS Stadtlohn klauten sich beim Remis im direkten Vergleich gegenseitig Punkte. Schlusslicht SC Paderborn II (1:1) und die SpVg. Vreden (1:3 in Hamm) traten ebenfalls auf der Stelle. Und mit dem SuS Neuenkirchen hielt der FCO selbst ein weiteres Team auf Distanz.
Auf den letzten Drücker zum »Dreier«: Der FCO hat eine neue Sieg-Masche entwickelt. Wie in Bad Westernkotten eine Woche zuvor, als man durch einen Treffer in der Nachspielzeit den Erfolg perfekt machte, fand man auch gegen Neuenkirchen erst kurz vor Schluss den Schlüssel zum vierten »Dreier« aus den letzten sechs Spielen. Das Zauber-Tor von David Mespe besiegelte den sehr glücklichen Sieg (88.).
Das sah auch Bühlmann so. »Unser Spiel war eine Stunde lang ziemlich unansehnlich«, gibt der Trainer zu. Erst das 0:1 rüttelte den Gastgeber auf. »Doch da fragt in einigen Tagen niemand mehr nach«, zählten für »Bühle« nur die Punkte gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Ohnehin: »Schönspielen ist nicht unser Ziel.«
Lieber kompakt stehen und gewinnen. Allerdings hat auch der Coach schon stärkere Leistungen in dieser Saison als Sonntag gesehen. Vielleicht kann der FCO ja im nächsten Spiel die Erfolgs-Effektivität wieder mit mehr Glanz vereinbaren. Dann geht es zum Kellerkind Hövelhofer SV. »Da müssen wir jetzt nachlegen«, betont Bühlmann, dem klar ist, dass er sich wiederholt. Aber so lange seine Kicker der zuletzt regelmäßig gestellten Forderung nachkommen, gibt es kein Problem. Nur müsste man bald über eine Aufstiegsprämie verhandeln.

Artikel vom 01.11.2005