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Bei Dr. X in der Hightech-Praxis

Dietrich Grönemeyer bringt Kindern im Buch die Medizin näher

Von Wolfgang Dahlmann
Reinbek (dpa). Der Bochumer Mediziner und Erfolgsautor Dietrich Grönemeyer hat sein erstes Kinderbuch »Der kleine Medicus« geschrieben.

Nach den Sachbuch-Bestsellern »Mensch bleiben« und »Mein Rückenbuch« macht der Bruder des Sängers und Schauspielers Herbert Grönemeyer dieses Mal den Nachwuchs mit der Mischung aus Fantasy und Medizin mit den Geheimnissen ihres eigenen Körpers vertraut. »Die Kinder sollen wissen, was man tun kann, um gesund zu leben und wie man die Errungenschaften der Medizin nutzen kann.« Das lasse sich besser über eine Abenteuergeschichte als mit erhobenem Zeigefinger erreichen, meint der Professor für Radiologie und Mikrotherapie.
Auf 360 Seiten vereint Grönemeyer ein spannendes Kinder-Fantasyabenteuer mit Erkenntnissen alter und neuer Medizin. Erneut versucht Grönemeyer Jung und Alt zu gesundem Leben mit viel Bewegung zu verleiten. Den Eltern will Grönemeyer im »kleinen Medicus« Tipps zum gesunden Leben und im Umgang mit Krankheiten und Verletzungen an die Hand geben. »Sonst ist das Buch schon für Kinder ab acht Jahren geeignet. Dann aber als Vorlesebuch.«
Der zwölfjährige, etwas klein geratene Nanolino ist der Held der Geschichte. Als sich »Nanos« Schulkamerad Frido beim Sport den Fuß verletzt, bringen Lehrer »Mister Schlau« und Mitschüler den armen Frido in die High-tech-Praxis zu Dr. Xiang, kurz genannt »Dr. X« und seiner Assistentin Micro Minitech. Bei den unglaublich futuristischen Untersuchungsgeräten kommen die Kinder aus dem Staunen nicht mehr heraus. Fridos lädierter Fuß erscheint bei der Untersuchung als Hologramm mitten im Raum und gibt Einblick in sein Innenleben. Glücklicherweise ist Fridos Fuß nur verstaucht.
»Dr. X« entlässt nach der Behandlung alle nach Hause, bis auf den ständig fragenden Nano, der einmal Arzt werden will. Micro Minitech zeigt ihm ihre Erfindungen, darunter eine Verkleinerungsmaschine, mit der sie Geräte miniaturisiert. In einem unbeobachteten Moment verkleinert sich der vorwitzige Nano selbst und findet sich in einem mikroskopisch kleinen U-Boot im Körper von Micro Minitech wieder. Das ungewollte Experiment gelingt nach einigen Abenteuern.
Aufgelockert ist die Geschichte, die ein wenig an Grönemeyer selbst und sein High-Tech-Zentrum erinnert, mit bunten Bildern zur Medizin und zum Abenteuer. Organe und Krankheiten werden in eingeschobenen Kästen erklärt. Dazu gibt Großmutter Rosa ihre Naturheilkunde-Rezepte preis. Hinweise zur Schulmedizin und Naturheilkunde sind im 50-seitigen Serviceteil zusammengefasst.
Dietrich Grönemeyer: »Der kleine Medicus«, Rowohlt Verlag, 360 Seiten, 22,90 Euro, ISBN 3-498-02500-7

Artikel vom 03.11.2005