01.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Familie zerbröckelt

Drama über manisch-depressives Mädchen

ARD, Mittwoch, 20.15 Uhr: Die 17-jährige Amelie ist manisch-depressiv - eine psychische Krankheit, die für alle zur Zerreißprobe wird. Das Drama »Liebe Amelie« schildert ihr Schicksal und das ihrer Familie.

Schmerzlich wird ihrem Vater Bernd (Oliver Stokowski) und ihrer Mutter Kristin (Gabriela Maria Schmeide) bewusst, dass liebevolle Fürsorge für Amelie (Maria Kwiatkowski) allein bei der schweren Erkrankung nicht ausreicht. Die Fassade eines harmonischen Zusammenlebens bröckelt immer mehr. Die Familie bricht zeitweilig auseinander.
Die Geschichte zu diesem Film begann anders, wie Drehbuchautorin Hannah Hollinger schildert. Man wollte zunächst einen Film über eine Familie drehen, die den Tod ihrer Tochter zu verkraften hat. »Dann entwickelte sich die Geschichte über ein krankes Mädchen und ihre Familie. Daraus entstand die Frage, was für eine Krankheit wir behandeln wollten.« Die Entscheidung fiel auf ein depressives Mädchen.
Das Interessante an der Handlung sei, dass die Krankheit zunächst gar nicht auffalle, sagt Hollinger, denn Manisch-Depressive integrierten sich lange Zeit gut im Alltag - für einen Film optimal, denn so konnten die Dramaturgen einen Prozess darstellen, in dessen Verlauf die Eltern erst langsam erkennen, dass sie schon länger mit einer depressiven Tochter zusammenleben. Hauptdarstellerin Maria Kwiatkowsky ist erst 20 Jahre alt. Sie selbst kenne auch Menschen, die manisch-depressiv seien.

Artikel vom 01.11.2005