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Buckley ist nicht abgeschrieben

Von Heesen: »Eher, als dass Zuma geht, glaube ich an Delrons Rückkehr«

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Thomas von Heesen hatte versucht, Delron Buckley (27) das Bleiben in Bielefeld schmackhaft zu machen. Dafür tischte Arminias damals noch als Geschäftsführer Sport tätiger Trainer sogar eine ganz feine Zutat auf: Sibusiso Zuma. Trotzdem entschied sich Buckley für einen Wechsel nach Dortmund. Finden die beiden Südafrikaner im Winter verspätet doch noch zueinander?
Derzeit in Dortmund: Delron Buckley.
»Eher, als dass uns Zuma verlässt, könnte ich mir vorstellen, dass Delron zu uns zurück kommt«, sagte gestern Thomas von Heesen. Damit nahm der Coach zumindest fürs Erste den Fans und Medien die Befürchtung eines vorzeitigen Abgangs des überragenden Zuma vor Vertragsende.
Bis Juni 2008 ist der vor der Serie vom FC Kopenhagen gekommene Offensivspieler an den DSC gebunden. Es sei denn, Arminia steigt, wonach es zum Glück ganz und gar nicht aussieht, in die 2. Liga ab. Oder aber es kommt ein Verein, der bereit ist, für den 30-Jährigen den fest geschriebenen Betrag X zu bezahlen, um ihn aus seinem Vertrag herauszukaufen. In beiden Fällen dürfte Zuma Bielefeld vorzeitig verlassen.
Bei dem Gedanken daran stehen jedem DSC-Anhänger sämtliche Nackenhaare zu Berge. Kein Wunder: Ende der vergangenen Saison machte sich Borussia Dortmund eine solche im Buckley-Vertrag verankerte Klausel zu Nutze und lockte den Linksaußen weg von der kleinen Arminia hin zur großen Borussia. Und zwar für läppische 425 000 Euro festgeschriebene Ablöse. Sportlich hat sich der Wechsel für Buckley bisher nicht ausgezahlt, finanziell schon. Unabhängig davon sagt Thomas von Heesen: »Ohne diese Klausel hätte Delron doch nie und nimmer bei Arminia unterschrieben. Die Leute sollen doch einfach froh sein, dass Spieler wie Buckley oder Zuma überhaupt hierher kommen. Mich freut's für die Zuschauer, dass sie in Zuma wieder einen haben, an dem sie sich hochziehen können.«
Kapitän Mathias Hain hat gar nicht den Eindruck, dass Zuma überhaupt weg will. Der Spieler fühle sich bei Arminia wohl, sei von der Mannschaft restlos akzeptiert. Skeptiker werfen nun ein, dergleichen schon vor Bekanntwerden des Buckley-Wechsels nach Dortmund gehört zu haben und messen Hains Worten darum nur geringe Bedeutung bei.
Was das Interesse auswärtiger Vereine an Zuma aber tatsächlich dämpfen könnte, ist sein Alter. Manche Klubs überlegen sich vielleicht drei Mal, einen im nächsten Sommer 31-Jährigen für geschätzte zwei Millionen Euro unter Vertrag zu nehmen. Auch wenn Mathias Hain nicht grundlos einwirft: »Es gibt in Deutschland Vereine, die locker zwei, drei Millionen für einen Spieler seines Alters ausgeben, wenn sie ihn unbedingt wollen.«
Wenn aber schon Zuma für Buckley kein Argument war, das ihn zum Bleiben bewegen konnte, vielleicht könnte Zuma ja eines sein, das Buckley zur Rückkehr bewegt. Von Heesen: »Delron betont zwar immer, sich in Dortmund durchsetzen zu wollen. Aber auf einen Versuch kommt es an. Buckley links, Zuma und Boakye vorne, Kobylik rechts, dazu noch Vata. Das ergäbe eine schöne Konkurrenzsituation.« Buckley ist bis 2008 an Borussia gebunden, denkbar wäre ein Leihgeschäft. Dagegen spricht, dass Buckley genau wie sein südafrikanischer Landsmann Zuma - beide werden übrigens von Rob Moore beraten - und der Ghanaer Boakye für den Afrika-Cup (20. Januar bis 10. Februar) abgestellt werden müsste.

Artikel vom 01.11.2005