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»Wir stehen an der Seite Indiens«: Präsident Pervez Musharraf.

Pakistan sagt
Unterstützung zu

Nach den Anschlägen in Indien

Islamabad/Neu Delhi (dpa). Nach der Anschlagserie in Neu Delhi hat der frühere Erzfeind Pakistan Indien in einem ungewöhnlichen Schritt Unterstützung bei der Aufklärung der Bluttat angeboten.
Pakistan sei »zu jeder Zusammenarbeit bereit«, sagte Präsident Pervez Musharraf am Montag. Musharraf verurteilte die »niederträchtigen Terrorakte« und betonte: »In dieser tragischen Stunde stehen wir an der Seite Indiens.«
Die muslimische Terrorgruppe Islami Inqalabi Mahaz (Islamische Revolutionsfront) hat sich zu den drei Bombenanschlägen bekannt, bei denen am Samstag kurz vor einem wichtigen Hindu-Fest 59 Menschen getötet und 210 verletzt worden waren.
Die Polizei überprüft die Urheberschaft noch. Die Organisation hat laut Polizei Verbindungen zur berüchtigten Terrorgruppe Lashkar-e-Toiba. Ein Terrorist der Lashkar-e-Toiba wurde am Montag von einem indischen Gericht wegen eines früheren Anschlages zum Tode verurteilt.
Lashkar-e-Toiba operiert angeblich von Pakistan aus. Die Gruppe wird von Indien unter anderem für den Anschlag auf das Parlament in Neu Delhi Ende 2001 verantwortlich gemacht, der damals fast zum Krieg zwischen den Atommächten Indien und Pakistan geführt hätte.
Indien und Pakistan haben seit ihrer Unabhängigkeit von britischer Kolonialherrschaft 1947 drei Kriege gegeneinander geführt. Im indischen Teil Kaschmirs kämpfen seit 1989 muslimische Extremisten für die Unabhängigkeit oder den Anschluss der Region an Pakistan. 2004 nahmen die beiden Atommächte Friedensgespräche auf.

Artikel vom 01.11.2005