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Malerei oder Fotografie
MARTa Herford präsentiert ganz unterschiedliche Ausstellungen und ein Klavierkonzert
Herford. Das MARTa Herford präsentiert in den kommenden Wochen eine Reihe interessanter Ausstellungen und Veranstaltungen. Seit 29. Oktober läuft die speziell für die Hauptgalerie, den »Dom«, konzipierte Installation des in Berlin lebenden Künstlers Anton Henning. Zu sehen ist »Oktogon für Herford« in einem achteckigen Raum, in dem sich Skulptur, Design, begehbares Bild und Malerei unauflöslich zu einem Gesamtkunstwerk verbinden. Die Installation des 1964 geborenen Künstlers wurde konzipiert als Parallele zu seiner großen Ausstellung im Museum Haus Esters in Krefeld. Ebenso als Erweiterung seines seit März 2005 im Frankfurter Museum für Moderne Kunst präsentierten »Frankfurter Salons«.
Ebenfalls seit 29. Oktober zeigt das MARTa Herford in den umliegenden Ausstellungsgalerien zum ersten Mal seine seit 2001 entstandene Sammlung. Schwerpunkte sind Werke von jungen Künstlern, die sich mit dem Alltagsleben, Design oder industriellen Ausdrucksformen auseinandersetzen, wie Joep Van Lieshout, Raphael und Tobias Danke, DeAnna Maganias oder Silke Schatz. In der ersten Präsentation der Sammlung MARTa Herford stellt das Museum eine Auswahl von Installationen (Art & Language, Manfred Pernice), Einzelwerken (Robert Wilson, Reinhard Mucha, Kendell Geers, Thomas Rentmeister, Martin Walde), Malerei (Thomas Huber, Wilhelm Sasnal, Jörg Ernert, Lars Rosenbohm), Video (Asta Gröting, Erik Schmidt, Alexandra Zwaal-Kallos), Fotografie (Sergey Bratkov), Zeichnungen (Andrea Fogli) und Grafiken (Hans Op de Beeck) aus.
Parallel zu der eigenen Sammlung hat das Museum die Sammlung des in Bielefeld lebenden Verlegers Karl Kerber als Dauerleihgabe erhalten, von der nun seit 29. Oktober etwa 35 Arbeiten neu präsentiert werden. Die in vielen Jahrzehnten kontinuierlich gewachsene Sammlung offeriert einen ganz subjektiven Blick des Sammlers auf die Kunst der 70er und 80er Jahre. Mit Arbeiten von Georg Baselitz, Felix Droese, Jean Fautrier, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Emil Schumacher stellt sie eine spannende Auswahl der Malerei zwischen Figuration und Abstraktion dar.
Alle drei Ausstellungen sind bis zum 8. Januar 2006 zu sehen.
Noch bis zum 20. November präsentiert MARTa Herford Werke aus dem Nachlass des Berliner Fotografen Reinhart Wolf (1930 - 1988). Geboten wird ein einzigartiger Zyklus von Architekturfotografien aus den Jahren 1969-1982. Darin enthalten ist der 1980 veröffentlichte New-York-Zyklus, in dem Wolf eine kostbare, nostalgische Sichtweise dieser Metropole und gleichzeitig eine herausragende fotografische Dokumentation über Manhattans architektonische Werte zeigt, die nach dem 11. September noch an Bedeutung gewinnt.
Darüber hinaus wird das MARTa Herford am Freitag, 16. Dezember, um 20 Uhr zum Ort eines vorweihnachtlichen Klavierkonzertes: Der Bielefelder Konzertpianist Frank Höngen eröffnet den Abend mit kurzen Sonaten südamerikanischer Klaviermusik des 20. Jahrhunderts. Er interpretiert Werke von Oscar Lorenzo Fernandez, Arturo Bosmans und Alberto Ginastera.
Im zweiten Teil des Konzerts widmet sich die in Belgien lebende Konzertpianistin Yu-Fen Chang zeitgenössischen Werken des belgischen Komponisten Daniel Capelletti. Sie spielt unter anderem eine exklusiv für dieses Konzert geschaffene Komposition mit dem Titel »MARTa Variationen«.
Der Kauf des Tickets im Wert von 10 Euro(ermäßigt 6 Euro) berechtigt an diesem Tag bis 20 Uhr zum kostenlosen Eintritt in die aktuellen Ausstellungen.

Artikel vom 11.11.2005