01.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Lohnkosten
zu hoch«

Westfalia in der Krise

Rheda-Wiedenbrück (WB/dibo). Im Streit um die Produktionsverlagerung des Westfalia Wohnmobils James Cook nach Düsseldorf meldet sich jetzt die Geschäftsführung zu Wort. Grund für den Entschluss seien die zu hohen Lohnkosten am Standort Rheda-Wiedenbrück, sagte gestern Geschäftsführer Andreas Maas.

Daher habe Westfalia auch im Jahr 2003 den VW-Auftrag zum Ausbau des neuen T5 verloren. Seinerzeit wurden 87 Mitarbeiter entlassen. Die Geschäftsführung der 100-prozentigen DaimlerChrysler-Tochter Westfalia Van Conversion verlangt zudem ein Paket, das das Unternehmen »in der Summe nachhaltig wettbewerbsfähig macht«. Es gehe darum, »in einer bestimmten Zeit für bestimmtes Geld eine bestimmte Anzahl von Autos zu bauen«, so Maas. Wenn das nicht gelinge, stehe auch die Fertigung der übrigen Modelle (jährlich insgesamt etwa 3000 Marco Polo auf Mercedes Viano-Basis, Ford Nugget und Euroline, Opel Vivaro Life) zur Disposition. Sowohl DaimlerChrysler und damit die Westfalia-Geschäftsführung als auch Betriebsrat und Gewerkschaft seien willens, den Standort Rheda-Wiedenbrück zu erhalten.
Zu der Sorge, dass durch die Produktionsverlagerung nach Düsseldorf 110 Jobs wegfallen, sagte Geschäftsführer Maas: »Dass wir zu viele Leute sind, streitet nicht mal die Gewerkschaft ab«. Den meisten Mitarbeitern aus Rheda-Wiedenbrück werde angeboten, zur neuen Betriebsstätte in Düsseldorf zu wechseln. Dort erwartet Westfalia von DaimlerChrysler einen Großauftrag für die Fertigung von jährlich bis zu 15 000 Hochdächern.

Artikel vom 01.11.2005