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»Ligaerhalt wird
kein Selbstgänger«

Armine Peter Krobbach im Gespräch

Bielefeld (WB). Arminia Bielefelds Amateure machen sich das Leben in der Fußball-Oberliga selber schwer. Zuletzt 2:3 gegen Hüls, dabei sah der DSC angesichts eines 2:0-Pausenvorsprungs schon wie der sichere Sieger aus. Bielefelds Vorsprung auf einen Abstiegsplatz beträgt nur einen Punkt. Grund genug für Sportredakteur Dirk Schuster, bei Arminias Amateur- und Jugendleiter Peter Krobbach nachzufragen.

Aus der Regionalliga mitten hinein in den Oberliga-Abstiegskampf: Droht den Arminia-Amateuren, in die Verbandsliga durchgereicht zu werden?Peter Krobbach: Wo die Mannschaft steht, ist unbefriedigend. Der Klassenerhalt ist unser Minimalziel. Es zu erreichen, wird kein Selbstgänger.

Haben Sie den Eindruck, dass der Ernst der Lage jedem Spieler bewusst ist?Krobbach: Es war niemand da, der die Niederlage gegen Hüls mit einem Lächeln aufgenommen hat. Alle waren betreten. Trotzdem wird mit angezogener Handbremse das Ziel nicht zu erreichen sein. Das müssen wir jedem klar machen.

Wie groß ist in diesem Zusammenhang Ihr Vertrauen in das Trainerduo Igor Lazic/Michael Piwowarski?Krobbach: Momentan stellen sich uns andere Fragen als diese. Zum Beispiel, wie ein Leistungsabfall von einer Halbzeit zur anderen wie zuletzt gegen Hüls zu erklären ist.

Sie machen dafür also die Spieler, nicht die Trainer verantwortlich?Krobbach: Wir hinterfragen jeden und alles, legen den Finger in die Wunde. Aber noch mal: Die Trainerfrage zu beantworten, ist nicht unsere primäre Aufgabe. Trotzdem müssen wir alles, was zu einem Leistungshemmnis führt, beseitigen.

Zielt Ihre Kritik denn auf einzelne Spieler ab, oder ist das, was das Oberligateam derzeit abruft, mannschaftlich zu wenig?Krobbach: Natürlich habe ich Namen im Kopf. Aber Ross und Reiter nenne ich nur intern, daran wiederum führt kein Weg vorbei. Denn eine Pauschalkritik böte Spielern immer die Möglichkeit, sich hinter anderen zu verstecken.

Führen Sie, um den Ursachen für den geringen Erfolg auf die Spur zu kommen, Einzelgespräche, oder haben Sie mit der gesamten Mannschaft einen Aussprachetermin vereinbart?Krobbach: Die Gespräche sind bereits im Gange.

Einer Ihrer ausdrücklichen Wunschspieler war Rhida Skhiri vom VfB Fichte Bielefeld. Sonntag gegen Hüls konnte auch er den Leistungseinbruch nach der Pause nicht verhindern. Dabei hatten Sie sich erhofft, in ihm die dringend benötigte Führungsfigur geholt zu haben.Krobbach: Jetzt ein Pauschalurteil über Rhida Skhiri zu fällen, hieße, ihm Unrecht zu tun. Führungsaufgaben zu erfüllen ist angesichts seiner bisher wenigen Einsätze schwierig gewesen. Auch darüber muss gesprochen werden.

13 Spiele sind absolviert, Arminia hat 13 Punkte. Wie viele sicher geglaubte Zähler hat die Mannschaft liegen gelassen?Krobbach: Zehn. Das fing am ersten Spieltag an und hat sich bis zur Partie gegen Hüls fortgesetzt.

Artikel vom 01.11.2005