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Seit sechs Jahrzehnten unzertrennlich

Ehemalige Luisenschülerinnen treffen sich noch immer regelmäßig


Bielefeld (mb). »Wir sind immer noch genauso verrückt wie früher«, erzählt Renate Bockermann, die sich zusammen mit ihren 17 ehemaligen Mitschülerinnen am vergangenen Freitag in der Luisenschule getroffen hat. Mittlerweile sind 60 Jahre vergangen, seit sie ihren Schulabschluss bekommen haben.
»Wir haben in unserer Schulzeit viel erlebt«, erzählt Hannelore Wehmhöner im Rückblick. Der Schulalltag war damals vom Krieg geprägt. Lieselotte Kley erinnert sich an »Rote-Kreuz-Kurse«, in denen die Schülerinnen Grundkenntnisse für die Erstversorgung von Verletzten nach Bombenangriffen vor Ort erlernten. Außerdem wurden auf dem Schulhof Splittergräben ausgehoben, die den Schülerinnen im Ernstfall Schutz bieten sollten und Alarmübungen hielten die Gefahr immer frisch im Gedächtnis.
Zuletzt wurde die Schule aber doch zerstört, und die Schülerinnen mussten ihren Abschluss in der »Sareptaschule« in Bethel machen. »Die Schule wurde von einer Bombe getroffen, als wir gerade vier Wochen nach der Kinderlandverschickung wieder in Bielefeld waren. Man hatte uns nach Kaprun gebracht, weil unsere Sicherheit hier nicht mehr gewährt war«, erklärt Dr. Gisela Rappers.
Diese Ereignisse haben die Schülerinnen jedoch sehr zusammengeschweißt. Mittlerweile treffen sich die Damen in kleineren Gruppen zweimal im Jahr und sind zusammen sogar schon nach Kaprun gefahren.

Artikel vom 01.11.2005