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Kritikerin
Schröders

Andrea Nahles Weg


Berlin (dpa). Kritik an Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und einem Mangel linker Akzente in der Regierungspolitik haben Andrea Nahles nicht geschadet. Über die Landesliste Rheinland-Pfalz gelang der einstigen Juso-Vorsitzenden im September wieder der Sprung in den Bundestag. Nun soll sie das Amt des Generalsektretärs übernehmen.
Bereits in den vergangenen Jahren hielt sich die 35-jährige Literaturwissenschaftlerin mit dem strahlenden Lachen und der braunen Lockenmähne erfolgreich in der vorderen politischen Reihe - zum Schaden ihrer geplanten Dissertation über den historischen Roman. Die Jungsozialisten (Jusos) machte Nahles als Bundesvorsitzende 1995 bis zur Bundestagswahl 1998 kampagnenfähig, ohne sie völlig nach links zu drängen.
Als junge Abgeordnete profilierte sie sich in Fragen von Arbeit und Soziales, wobei sie als Kritikerin von Schröder unter anderem immer wieder eine Vermögenssteuer und eine Ausbildungsumlage forderte.
2002 verpasste sie den Wiedereintritt in den Bundestag, blieb aber in Parteivorstand und -präsidium und wurde als Vorsitzende der SPD-Kommission zur Bürgerversicherung reich entschädigt. Geschickt agierend machte sie gegenüber Gesundheitsministerin Ulla Schmidt deutlich, wer in der Kommission die Federführung hat.

Artikel vom 01.11.2005