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Der Trial-Aufsteiger

Jan Junklewitz: Kampfansage an Stranghöner und Co.

Bielefeld (WB). Nach den letzten beiden Läufen zur Deutschen Trial-Meisterschaft im Osnabrücker Steinbruch Piesberg war die Sensation perfekt. Bereits zum zweiten Mal in Folge gewann Jan Junklewitz vom DMSC Bielefeld einen DM-Titel im Trialsport (wir berichteten). Kenner bezeichnen den 17-Jährigen als eines der größten Talente in Deutschland und prophezeien, dass der jüngst erzielte Erfolg im DMSB-Trial Pokal nur eine Zwischenstation auf dem Weg zur nationalen Trial-Elite ist.

Gewohnt zurückhaltend die Prognosen des Sportlers selbst. Neben der Freude über die errungenen Meisterschaften in den vergangenen drei Jahren (westdeutscher Trial-Pokal 2003, deutscher Trial Juniorenmeister 2004 und DMSB-Trial-Pokal Gewinner 2005) hat Junklewitz es regelmäßig geschickt vermieden, sich durch zu hoch gesteckte Ziele unter Druck setzen zu lassen. Dabei ist eine gehörige Portion Selbstbewusstsein durchaus angebracht, denn der DMSC-Fahrer musste nach jedem Titelgewinn in eine anspruchsvollere Klasse aufsteigen und konnte sich als Jugendlicher in dieser Saison gegen international erfahrene Fahrer durchsetzen.
Der Rückblick auf die Meisterschaft im Deutschen Trial Pokal zeigt, dass sich der angehende Mechatroniker auf Anhieb in dieser anspruchsvollen Serie behaupten konnte. Zu Saisonbeginn verschaffte er sich auf dem WM-Parcours in Großheubach auf Anhieb mit einem zweiten Platz Respekt bei der Konkurrenz, verabschiedete sich dann aber mit zwei fünften Plätzen kurzfristig wieder vom Titelkurs. Bis zu den beiden Finalläufen auf dem Piesberg in Osnabrück ließ Junklewitz dann noch vier hervorragende erste und einen zweiten Platz folgen.
Gegenüber seinem stärksten Verfolger Martin Stuckmann (MSC Brake) hatte der junge Mann aus Pödinghausen bei Enger damit gerade 15 Punkte Vorsprung. Nach einem beruhigenden Laufsieg am ersten Tag konnte es der DMSB-Junior Team Fahrer am zweiten Veranstaltungstag locker angehen lassen und die Saison mit einem vierten Platz beschließen.
Anknüpfend an den Erfolg der vergangenen drei Jahre stehen auch für die kommende Saison wiederum Weiterentwicklungen für das Familienteam Junklewitz an. So wird neben der Teilnahme an nationalen Meisterschaftsserien im Junioren- und Seniorenbereich an einem Start im europäischen Trial Junior Cup bis 125 ccm gearbeitet. Grundvoraussetzung für ein derartiges Engagement ist die Bereitschaft der Familie, sowohl die Freizeit im Saisonverlauf als auch einen beachtlichen Teil des Haushaltsbudgets dem Sport des Sohnemannes zu opfern. Da bei den Junklewitz' neben Jan auch sein jüngerer Bruder Tim erfolgreich am Gasgriff dreht, kommt es im Saisonverlauf schon mal zu Terminüberschneidungen. Da ist Mutter Monika mit Tim etwa bei einer Veranstaltung im Bereich OWL und Vater Michael mit Jan bei einem DM-Lauf im Bayerischen Wald unterwegs.
Langfristig konzentriert sich das sportliche Aushängeschild des DMSC Bielefeld neben dem er-folgreichen Abschluss seiner beruflichen Ausbildung auf einen Start in der internationalen Deut-schen Trial Meisterschaft. Mit einem »Mal' sehen, was drin ist« bleibt Jan Junklewitz bei seiner zurückhaltenden Herangehensweise an bevorstehende Herausforderungen. Nach den bisherigen Erfolgen des erfolgreichsten Trialfahrers im DMSC Bielefeld muss die deutsche Trial-Elite um Carsten Stranghöner diese Aussage allerdings als klare Kampfansage verstehen.

Artikel vom 03.11.2005