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Handwerk ehrt seine Superstars

Elf Landessieger aus OWL - Strothmann fordert mehr Exportengagement

Von Edgar Fels
Bielefeld (WB).ÊDas Handwerk hat am Wochenende in Bielefeld seineÊbesten Gesellen aus ganz Nordrhein-Westfalen geehrt. »Würde man daraus eine Fernsehshow machen, so lautete der TitelÊ wahrscheinlich: Handwerk sucht den Superstar«, flachste die Präsidentin der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe, Lena Strothmann, bei der Feierstunde für die 82 Landessieger. Erfreulich: Elf kommen aus der Region.

»Hier in Ostwestfalen-Lippe sind wir natürlich stolz, dass wir elf erste, elf zweite und acht dritte Sieger haben«, sagte Strothmann. »Als Kammerbezirk schneiden wir damit gut ab.« Für junge Menschen sei eine »Karriere mit Lehre« eine richtige Entscheidung. Kein anderer Wirtschaftsbereich biete bessere Zukunftschancen und berufliche Perspektiven.
NRWs bester Beton- und Stahlbauer heißt Robert Schenke aus Steinhagen (Ausbildungsbetrieb Fechtelkord & Eggersmann), bei den Friseuren erreichte Jennifer Sewing (Peter Eul) aus Enger den ersten Platz. Die Besten ihres Faches sind weiterhin die Holzbildhauerin Magdalena Ciura (Vielstädte) aus Herzebrock, die Konditorin Alexandra Lehr (Bielemeier) aus Brakel, der Maschinenbaumechaniker Alexander Frank (Weeke Bohrsysteme) aus Rheda-Wiedenbrück, der Metallblasinstrumentenmacher Tobias Erichlandwehr (Bodelschwinghsche Anstalten Bethel) aus Verl, die Raumausstatterin Teresa Schnittker (Hampel) aus Delbrück, der Schilder- und Lichtreklamehersteller Dag Schneevoigt (Oestersötebier) aus Bielefeld, die Stickerin Viktoria Rupp (Wameling) aus Schlangen, der Textilreiniger Benedikt Becker (Barbara GmbH) aus Paderborn sowie der Werkzeugmacher Patric Böttcher (Heinz Schwarz) aus Preußisch Oldendorf. Die NRW-Sieger können sich nun mit den Preisträgern der anderen Bundesländer messen. Insgesamt werden im NRW-Handwerk 95000 Lehrlinge ausgebildet, davon 13400 in OWL.
Ebenfalls am Samstag ehrte die Handwerkskammer OWL auch ihreÊbesten Meister der JahrgängeÊ 2004 und 2005.ÊEs sind der Kraftfahrzeug-Technikmeister Lars Jubitz (30) aus Bielefeld, der Elektrotechnikermeister Carsten Block (30) aus Herford sowie der Tischlermeister Alexander Klieber (25) aus Höxter.ÊEinen Sonderpreis erhielt die Friseurmeisterin Anja Sundermeier aus Kirchlengern.
Unterdessen kündigte Dr. Jens Baganz an, Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium,Ê die Handwerkskammern in Nordrhein-Westfalen würden künftig mehr Zuständigkeiten erhalten. Das sei Teil eines Mittelstandspaketes, das die neue CDU/FDP-Landesregierung derzeit in Düsseldorf schnüre, sagte er. Weitere Details nannte er nicht.
Angesichts des globalen Wettbewerbes und der rasanten Wirtschaftsentwicklung vor allem in China und Indien mahnte Baganz, Deutschland dürfe nun den Anschluss nicht verlieren. Derzeit werde sehr schnell westliches Know-How von diesen beiden LändernÊabgekauft oder kopiert. NRW müsse mit Innovationen dagegen halten, aber auch auf die Kosten achten. »Wir müssen erst die Ärmel hochkrempeln und eigene Ansprüche zurückschrauben, bevor wir verteilen können.« AndererseitsÊ biete die Globalisierung Baganz zufolge aber auch Chancen für Unternehmen aus NRW.Ê
So müssten die 890000 deutschen Handwerksbetriebe mit ihren fünf Millionen Beschäftigten nach Ansicht der Handwerkspräsidentin Strothmann ihr Auslandsengagement spürbar verstärken. Nur zehn Prozent der Unternehmen seien bislang im direkten Exportgeschäft tätig. Strothmann: »Die Pozentiale im Auslandsgeschäft sind noch längst nicht ausgeschöpft. S.2: Kommentar

Artikel vom 31.10.2005