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Preisgekröntes »Luther«-Drama

ARD zeigt Spielfilm über das Leben des Reformators mit Starbesetzung

ARD, 20.15 Uhr: Zum Reformationstag zeigt die ARD den von Eric Till gedrehten deutsch-amerikanischen Film »Luther« (2003). In dem mit mehreren Preisen ausgezeichneten Drama spielt Uwe Ochsenknecht Papst Leo X., gegen dessen Kirchenpolitik sich Luthers 95 Thesen richteten. In weiteren Rollen sind Bruno Ganz und Peter Ustinov zu sehen. In der Titelrolle brilliert Joseph Fiennes.

Deutschland, 1505. Während eines schweren Unwetters entrinnt der junge Martin Luther nur knapp dem Tod. Aus Dankbarkeit zu Gott gibt er sein Studium der Rechtswissenschaften auf und wird gegen den Willen seines Vaters Mönch im Erfurter Augustinerkloster. Sehr schnell zeigt sich, dass Luther ein eigenwilliger und kritischer Geist ist: Schon während seines Theologiestudiums beginnt er, offen gegen den Ablasshandel der katholischen Kirche anzugehen. In seinen mitreißenden Predigten versucht er zugleich, den Menschen ihre Angst vor den Sündenstrafen zu nehmen.
Damit aber zieht sich der ebenso streitbare wie charismatische Theologe den Zorn der Kirchenoberhäupter zu, die eine lukrative Geldquelle in Gefahr sehen. Als Luther im Jahr 1517 seine berühmten 95 Thesen gegen den päpstlichen Ablasshandel an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelt, kommt es zum Eklat. Von Papst Leo X. exkommuniziert, muss er sich nun auch vor Kaiser Karl V. (Torben Liebrecht), dem mächtigsten Herrscher seiner Zeit, verantworten.
Als er sich weiterhin weigert, seine Thesen zu widerrufen, wird er zum Ketzer erklärt. Damit ist Luther vogelfrei und schwebt in höchster Gefahr. In einer dramatischen Aktion lässt Friedrich der Weise (Sir Peter Ustinov) seinen Freund daher zu dessen eigenem Schutz entführen. Auf der Wartburg findet Luther ein sicheres Versteck.
Doch die steigende Popularität seiner Thesen hat einen hohen Preis: Aus dem Unmut der Bürger erwachsen blutige Bauernaufstände, die von den Landesfürsten mit aller Macht niedergeschlagen werden - zu Tausenden lassen sie die Aufständischen niedermetzeln. Luther ist zutiefst verzweifelt über diese Auswirkungen. Trost und Zuspruch findet er bei der entflohenen Nonne Katharina von Bora (Claire Cox), die er schließlich zu seiner Frau nimmt.
Unterdessen beordert Karl V. die deutschen Kurfürsten nach Augsburg, wo sie sich von den Thesen des Reformators lossagen sollen. In dieser dramatischen Situation trotzt der geächtete Luther den tödlichen Gefahren für sein Leben, verlässt sein Versteck und beschwört die Landesherren während eines geheimen Treffens, ihrem Glauben treu zu bleiben. Denn eines weiß Luther genau: Sollten die Landesherren sich in dieser Frage Papst und König unterwerfen, sind seine Reformationsbemühungen unwiderruflich zum Scheitern verurteilt.

Artikel vom 31.10.2005