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Wenig Schlaf macht dick und dumm


Regensburg (dpa). Die Bedeutung eines gesunden Schlafs wird nach Ansicht des Schlafforschers Jürgen Zulley in Deutschland stark unterschätzt. »Zu wenig Schlaf macht dick, dumm und krank«, sagte der Experte vom Zentrum für Schlafmedizin der Universität Regensburg. Amerikanische Studien belegten: »Kurzschläfer haben eine geringere Lebenserwartung.«
»Dumm« mache andauernder Schlafmangel, da die Gedächtnisleistung verringert werde, sagte der Wissenschaftler. So wurden in Tests neu erlernte Vokabeln nach verschiedenen Schlaflängen abgefragt. Im Tiefschlaf werde Wissen verarbeitet, im Traumschlaf dann motorische Fähigkeiten, wie Autofahren lernen. »Wir speichern Wissen im Schlaf ab. Wer zu wenig Tiefschlaf bekommt, vergisst deutlich leichter.«
Im Schlaf werde das Appetit hemmende Hormon Leptin ausgeschüttet. »Deshalb halten wir es nachts zwölf und mehr Stunden ohne Essen aus - tagsüber fast undenkbar«, sagte Zulley. Werde der Schlaf unterbrochen, kehre der Hunger zurück. »Der Gegenspieler - das Hormon Ghrelin - übernimmt dann wieder die Kontrolle und sagt: Essen.«
Durchschlafstörung äußere sich zunächst in Konzentrationsschwäche und Tagschlaf. »Doch auch Herz-Kreislauf-Probleme und Magen-Darm-Erkrankungen sind Folgen.«

Artikel vom 31.10.2005