Bielefeld (uj). Erst wenn ein Bild beginnt, in sich zu schwingen und zu vibrieren, betrachtet Marita Weiden den künstlerischen Prozess als abgeschlossen. Die Samuelis Baumgarte Galerie präsentiert in ihrer Dependance Obernstraße zahlreiche Werke der Wuppertaler Künstlerin. Titel »leuchten von innen«.
Zentrales Thema der Arbeiten ist die Auseinandersetzung mit Farbe. Ihre großformatigen und auf den ersten Blick mono- bis bichromatigen Farbfelder zeichnen sich durch eine bewegte Struktur und ein inneres Leuchten aus. Die Künstlerin erreicht diese Wirkung, indem sie Farbe und Pigmente in dünnen Schichten auf Holz oder Leinwand aufträgt und aufspachtelt. »Irgendwann ist ein Punkt erreicht, wo das Bild anfängt zu flirren«, sagt Marita Weiden, die genau jene Wirkung erzielen möchte. Zum Teil gewinnen ihre Werke durch den Einsatz von Wachs, den sie als Bindemittel für Farben einsetzt, noch einen zusätzlichen Reiz. Warme Farben wie Rot und Orange dominieren ihre Farbklänge. In einigen Bildern durchziehen geometrische Blöcke die Farbfelder. Die Farbeinschübe scheinen über den Bildrand zu laufen und auf diese Weise den Farbraum zu öffnen. Selten finden sich gegenständliche Anklänge im Werk der Künstlerin, die an der Kunstakademie Düsseldorf studierte und stark von Gerhard Richter, Gotthard Graubner und Gerhard Merz beeinflusst wurde, wobei Merz prägend wirkte, was den Einsatz und die Ausdrucksmöglichkeiten von Farbe anbelangt. Nach jahrelangem gegenständlichem Arbeiten, so die Künstlerin, hatte sich das Thema erschöpft. Auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten entdeckte Marita Weiden die Farbfeldmalerei für sich. Die Künstlerin wurde 1944 in Hückeswagen im Rheinland geboren. Ihre Werke zeigte sie in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen und viele ihrer Werke befinden sich in öffentlichem Besitz. Im Jahr 2000 erhielt sie den Kunstpreis der Kreissparkasse Esslingen. Die Ausstellung läuft bis zum 29. November und kann dienstags bis freitags von 11 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr besichtigt werden.
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