31.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Malocht bis
zum Umfallen

Oberliga: TSG - Oberlübbe 33:29

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Eine Minute vor dem Schlusspfiff erhoben sich die Zuschauer in der Heeper Halle von ihren Sitzen und belohnten die erfolgreiche Energieleistung der TSG Altenhagen-Heepen mit stehenden Ovationen. Das Ostwestfalenderby der Handball-Oberliga gegen Eintracht Oberlübbe endete mit einem verdienten 33:29 (15:15)-Sieg für die Bielefelder, die nunmehr 8:0 Punkte in Folge sammelten. Für die Gäste war's die erste Saisonniederlage.

In einem hart umkämpften undkörperbetonten Duell schlug der Pegel nach lange ausgeglichenem Spielverlauf erst in den Schlussminuten für die niemals aufsteckenden Hausherren aus. »Wir haben geackert bis zum Umfallen. Bei mir geht heute nichts mehr«, schwärmte Carl-Moritz Wagner von einem »unglaublichen Kampf« und einer »Super-Mannschaftsleistung«. Auch von einem 21:24-Rückstand (41.) ließ sich die Truppe von Jörg Harke nicht verrückt machen und sollte für diese Ruhe belohnt werden. Angeführt von einem mutigen Martin Glüer, der in dieser Phase drei wichtige Tore markierte, holte sich die TSG den Vorsprung zurück - 26:25 (51.). Die Zwischenbilanz beim 28:26 (Johannes Schraps, 52.): Der Regionalligaabsteiger hatte die zurückliegenden elf Minuten mit 7:2 für sich entschieden; die Basis zum Erfolg. Auch Keeper Bastian Knop fand inzwischen Gefallen daran, Oberlübbes Werfer mit feinen Reflexen zu entnerven.
Die Schlussminuten gehörten eindeutig der TSG Altenhagen-Heepen. Nach dem 28:28 (54.) ließen Treffer von Glüer (3), Zachert, und Wagner den Gastgeber unaufhaltsam auf 33:28 entschwinden. Danach gellten Urschreie von Johann-David Starck durch die Halle, lagen sich die Roten in den Armen. »Wir geben niemals auf, kämpfen miteinander. Jeder bringt sich voll ein. Es macht einfach einen Riesenspaß«, genoss Starck das vierte Erfolgserlebnis hintereinander in vollen Zügen. »Jeder Sieg macht uns stärker. Wir brauchen uns vor niemandem mehr zu verstecken«.
Trainer Jörg Harke war einfach nur stolz auf seine vorbildlich rackernde Rasselbande, fand aber auch noch Ansätze zum Arbeiten: »Wir haben teilweise zu schlampig nach vorne gespielt. Und auch Siebenmetertraining müssen wir machen«, meinte er angesichts zweier ausgelassener Strafwürfe von Falk von Hollen (12., 4:5) und Carl-Moritz Wagner (22., 11:11) in engen Spielphasen.
Oberlübbes Alt-Internationaler Markus Hochhaus war zwar neben Theise (7) mit 10/3 Treffern erfolgreichster Mann seines Teams; so richtig Spaß wird er gestern aber nicht gehabt haben. Über die gesamte Distanz zappelte ihm ein »giftiger« Schattenmann Johannes Schraps vor der Nase herum. Sonderaufgabe erfüllt.
TSG Altenhagen-Heepen: Herrendörfer/Knop (31.-60.) - Glüer (7), Werner (3), Puls (n.e.), Zachert (2), Schraps (1), Korte (3), Wagner (5), von Hollen (5), Starck (7/2).

Artikel vom 31.10.2005