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Akkordeon-Nachwuchs
grüßt mit »Schubidu«

OWL-Festival vor ausverkauftem Haus großer Erfolg

Von Malte Samtenschnieder
(Text und Fotos)
Brackwede (mcs). Dass bereits kurz nach der Bekanntgabe des Veranstaltungstermins alle Eintrittskarten für das 6. OWL-Akkordeon-Festival in der Aula des Brackweder Gymnasiums vergriffen waren, kann »Stammgäste« der Jahrestreffen des Bezirks Ostwestfalen-Lippe im Deutschen Harmonika Verband nicht überraschen.

Abwechslungsreiche Musikbeiträge, präsentiert in einem festlichen Ambiente, in dem die aufgetischten kulinarischen Köstlichkeiten gleich doppelt so gut mundeten, garantierten auch bei der Neuauflage 2005 für einen unterhaltsamen Abend, der bei den Gästen keine Wünsche offen ließ.
Acht Musikgruppen gestalteten das vielfältige mehr als dreistündige Marathon-Programm mit. Außer dem Akkordeonorchester »Musica Viva« Everswinkel, den Westfälischen Knopfmusikanten Delbrück, dem Akkordeonorchester Schlangen und dem Akkordeonorchester »Hohnerklang« Oelde waren vier Ensembles aus Bielefeld dabei.
Herzallerliebst setzten sich etwa die »Akko-Kiddys« der Musikschule Senne in Szene. Unter der Leitung von Claudia Iserloh musizierte der motivierte Nachwuchs zunächst ein fröhliches »Schubidu«, bevor er - unterstützt von einer Auswahl erfahrener Spieler des Akkordeon-Studio-Orchesters Bielefeld - ein Medley mit Melodien aus dem Musical »Der König der Löwen« servierte.
Der konzertanten St-Pauls-Suite ließ das Akkordeon-Ensemble Brackwede unter der Leitung von Margret Butzner den rasanten »Vergnügungszug« von Johann Strauß folgen. Dann hieß es »Bühne frei« für den Queller Männerchor. Mit dem Titel »Freunde, lasst uns singen« brachten Chorleiter Günter Pleitner und seine Herren die Stimmung während des Akkordeon-Festivals treffend auf den Punkt. Denn angesteckt von der Freude der Sänger und Instrumentalisten am gemeinsamen Musizieren, sangen und klatschten zahlreiche Besucher bei vielen der dargebotenen populären Titel mit.
Hatte in den Vorjahren Festival-Organisator Helmut Quakernack durch das Programm geführt, lag die Moderation diesmal in Händen des Entertainers Jens Heuwinkel. Eine Kostprobe seines komödiantischen Talents gab Helmut Quakernack, zugleich Leiter des gastgebenden Akkordeon-Studio-Orchesters Bielefeld, dennoch beim Finale. Außer dem anspruchsvollen »Rassypucha«, Variationen über ein russisches Thema, hatte er nämlich ein besonderes Experiment vorbereitet: Als seine Spieler - zum Bühnenhintergrund gewandt - den Tango Paulina anstimmten, während er sich beim Dirigieren zum Publikum drehte, wurde den Zuhörern klar, was es bedeutet, wenn Orchesterchef und Musiker einander blind verstehen.
Deftige Hausmannskost tischten Christiane Büttner und ihr Team den Besuchern in den Umbaupausen auf. Ihr Glück auf die Probe stellen konnten die Gäste zudem bei einer Tombola mit 250 Preisen. Neugierige Blicke zog auch Handzuginstrumentenmacher Joachim Jung auf sich. »Viele Akkordeon-Freunde wissen gar nicht, wie ihr Instrument von innen aussieht», erläuterte der Experte, während er Handgriffe aus seinem Arbeitsalltag vorstellte. Das Interesse sei erfreulich groß, bewertete der Brackweder den auch für ihn äußerst gelungenen Abend.

Artikel vom 31.10.2005