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Menschen in
unserer Stadt
Melanie O'Brien
Interieur-Designerin

Melanie O'Brien (35) hat in ihrem jungen Leben schon so einiges gemacht, ehe sie zu ihrem Traumberuf kam. Die gebürtige Kanadierin arbeitet derzeit als Interieur-Designerin im Einrichtungshaus Ikea. Dort ist sie seit Anfang Oktober für die Planung und Gestaltung der Schaufenster, besser gesagt, der Wohnecken zuständig. »Ein Job, der mir Riesenspaß macht«, bekennt die kreative junge Frau.
Dabei sahen ihre Zukunftsvorstellungen zunächst ganz anders aus. Geboren und aufgewachsen in Terrace / British Columbia, studierte Melanie O'Brien nach der Schule Kunst und Geschichte in Vancouver. Berufsziel damals: Tätigkeit in einem Museum oder als Lehrerin. Da sie italienische Kunst als Hauptfach studiert hatte, träumte Melanie O'Brien von einem Aufenthalt in Europa. Doch es kam anders: Als ihr in Japan eine Stelle als Fitness-Lehrerin angeboten wurde, griff sie zu. »Die Ausbildung hatte ich während der Studiums nebenbei absolviert.« Ein Jahr verbrachte sie auf der nördlichsten japanischen Insel, auf Hokkaido.
Anschließend kehrte sie nach Kanada zurück, gab an der Universität in Victoria Englischkurse für Ausländer. Das war der Schlüssel zu Europa: In München bekam Melanie O'Brien eine Stelle als Englischlehrerin an der Volkshochschule. Nach eineinhalb Jahren wechselte sie als Computer-Software-Redakteurin zu einem Unternehmen, das später an eine japanische Firma verkauft wurde. Das Unternehmen hatte eine Zweigstelle in Paderborn. Also hieß es erneut: Koffer packen.
Dann der alles entscheidende Sprung zu Ikea. Nach einem Traineeprogramm arbeitete Melanie O'Brien zunächst in Hamburg, dann in Berlin. Schließlich kam sie nach Brackwede, in die Nähe ihres deutschen Freundes, den sie in Paderborn kennengelernt hatte. Für die 35-Jährige ist das sicher nicht die Endstation. Denn: »Heimweh nach meinen Eltern habe ich schon. Derzeit gibt es aber keine Pläne, nach Hause zurückzukehren.«
Dennoch nutzt Melanie O'Brien jede Möglichkeit, um zu reisen. »Ich habe zwar viel von der Welt gesehen, aber noch längst nicht alles.« Yoga, Lesen, Klettern und Laufen durch den Teutoburger Wald zählen zu ihren liebsten Freizeitbeschäftigungen. Ulrich Hohenhoff

Artikel vom 16.11.2006