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Ex-Infineon-Chef droht mit Klage

Auszahlung noch ausstehender Bezüge - Chip-Konzern prüft


Frankfurt (Reuters). Der ins Visier der Staatsanwaltschaft geratene frühere Infineon-Chef Ulrich Schumacher will die Auszahlung noch ausstehender Bezüge notfalls mit einer Klage gegen den Chipkonzern erzwingen. »Die Anwälte Schumachers haben den Aufsichtsratsvorsitzenden Max Dietrich Kley aufgefordert, den Restbetrag der ihm zustehenden Bezüge auszuzahlen«, sagte ein Sprecher Schumachers.
Sollte der Konzern dieser Forderung bis zum 11. November nicht nachkommen, wolle Schumacher klagen. Ein Infineon-Sprecher bekräftigte die Haltung des Konzerns. Dieser prüft derzeit seine Zahlungsverpflichtungen gegenüber Schumacher, nachdem bekannt geworden war, dass die Staatsanwaltschaft München in der Affäre um Schmiergeldzahlungen in Zusammenhang mit den früheren Motorsportaktivitäten von Infineon nun auch gegen Schumacher ermittelt. Zudem prüft der Konzern, ob er Schadenersatzansprüche an Schumacher richtet.
Der Ex-Konzernchef war zunächst nur als Zeuge geführt worden. Die zuletzt eingeleiteten Ermittlungen beruhen nach Angaben eines Rechtsvertreters von Schumacher auf einem Anfangsverdacht der Bestechlichkeit und stützen sich auf eine vage Zeugenaussage. Schumacher selbst sagt: »Ich kann beweisen, dass alle Vorwürfe gegen mich haltlos sind.« Da er kein Unrecht begangen habe, wolle er die Restzahlung seiner Vertragsansprüche zur Not vor Gericht einklagen.
Ein Bericht der »Welt am Sonntag«, wonach es um eine Summe von mehr als vier Millionen Euro gehe, wurde im Umfeld des Managers zurückgewiesen.

Artikel vom 31.10.2005