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Psycho-Arznei
für Frauen

Sorgfalt gefordert


Bochum (WB). Bei der Medikamentengabe sollten Ärzte und Apotheker die Verträglichkeit für Frauen stärker beachten. Erhöhte Sorgfalt erfordere insbesondere die Verschreibung von Psychopharmaka, die Frauen mehr als doppelt so häufig verordnet bekommen wie Männer. Manches Arzneimittel wie auch die herstellerseitig empfohlenen Dosierungen ließen sich nicht einfach auf Frauen anwenden, wenn -Ê wie weithin noch üblich -Ê Studien über Risiken und Nebenwirkungen zuvor mit meist jüngeren männlichen Testpersonen erstellt werden. Darauf hat in Gütersloh Pharmaziedirektor Hartmut Reinbold vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hingewiesen.
»Vorhandene Erkenntnisse werden in der Praxis zu wenig berücksichtigt«, sagte Reinbold am Rande einer Fortbildungsveranstaltung für Ärzte und Therapeuten. Auch für die Behandlung psychischer Erkrankungen von Frauen sei inzwischen aber wissenschaftlich erwiesen, dass biologische Faktoren wie etwa ein durchschnittlich geringeres Körpergewicht und hormonelle Schwankungen die Verträglichkeit von Medikamenten gravierend beeinflussen.

Artikel vom 04.11.2005