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Ein familientaugliches Lokal

Achim Fiolka eröffnet »Glückundseligkeit« in ehemaliger Martini-Kirche

Von Burgit Hörttrich und
Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). Nach zwei Jahren Planung und neun Monaten Bauzeit wird das Gebäude der ehemaligen Martini-Kirche an der Artur-Ladebeck-Straße als Gastronomiebetrieb mit 318 Plätzen am Samstag, 26. November eröffnet. Name des neuen Lokals: Glückundseligkeit (ja, in einem Wort).

Inhaber Achim Fiolka (»Bernstein«), der zwei Millionen Euro in den Umbau investiert, hat mehr als 60 Namen für seinen neuen Betrieb erwogen - und zu Gunsten von »Glückundseligkeit« wieder verworfen, glaubt aber irgendwie auch: »Wahrscheinlich sagen alle: 'Wir gehen in die Kirche', wenn sie hierher kommen.«
Noch steht ein deckenhohes Gerüst im dreizehn Meter hohen Kirchenschiff, in der Küche, im neu gebauten Anbau untergebracht, wird aber bereits probegekocht. Unter der Regie von Küchenmeister Jörg Krölls (vorher: Holiday Inn, Köln, Hotel Binshof, Speyer, Schloßhotel Leerbach, Bergisch Gladbach) arbeiten sich 15 Köche in die Feinheiten der Speisekarte ein. Es gibt einen Restaurantbereich im Obergeschoss (dem ehemaligen Seitenschiff), in dem Gaumenfreuden auf hohem Niveau serviert werden sollen; der Raum steht aber auch für Tagungen oder private Feiern zur Verfügung. Auf der neu errichteten Empore erwartet den Gast eine Clublounge mit 45 Plätzen. Im Hauptschiff können die Gäste die neugotische Architektur rundum genießen. Im Chor unter den bleiverglasten Buntglasfenstern wird eine weitere Lounge eingerichtet. Zudem gibt es einen speziellen Kinderbereich drinnen und im Sommer mit einem Spielplatz im Bereich der künftigen Außengastronomie auch unter freiem Himmel. Parkplätze stehen direkt auf der anderen Seite des Martiniweges auf einem eigens eingerichteten Stellplatz für 110 Autos zur Verfügung.
Architekt Heinrich Martin Bruns hat aus der evangelischen Kirche, die 1901 eingeweiht und von 1975 an von der griechisch-orthodoxen Gemeinde genutzt wurde, einen lichten Raum gemacht, in dem die Technik »unsichtbar« untergebracht wurde, um die Wirkung der neugotischen Fenster, der hohen Decke und der Großzügigkeit nicht zu beeinträchtigen. Bruns betont, er habe die Kirche immer als Kulturraum empfunden, dem er habe gerecht werden wollen. Die neu verglasten Fenster im Hauptschiff würden, so der Architekt, »die Kirche nach außen öffnen«. Bei der Farbgestaltung von Wänden und Möblierung werde man sich an den Farben der Buntglasfenster im Chor orientieren.
Man werde sich zudem auf eine dezente Außenwerbung beschränken. Achim Fiolka ist überzeugt. »Das Gebäude wirbt für sich selbst.«
Geplant ist, »Glückundseligkeit« täglich von 9 Uhr an zu öffnen. Es gebe Frühstück, Mittag- und Abendessen, aber Gäste seien nicht gezwungen, ein Menü zu ordern. Fiolka: »Sie können sich auch in den Lounges bei Getränken entspannen.« Wert legt er darauf, eine gute Küche zu bieten, aber »keine Sterne-Küche«: »Das Lokal ist familientauglich.« Zudem verspricht er »perfekten Service vom ersten Tag an«. Zur Eröffnung werden die Gäste eingeladen, der normale Betrieb beginnt am 27. November, 15 Uhr.

Artikel vom 29.10.2005