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Zur Sache

Es ist wirklich zum Heulen mit uns Deutschen. Entweder wir sind Weltmeister oder Kreismeister. Dazwischen gibt es nichts. Aber wie im wirklichen Leben ist auch im Sport nicht immer alles schwarz oder weiß, es gibt auch viele graue Tage. So wie jetzt beim Handball-Supercup.
Heiner Brand hatte es gebetsmühlenartig vorgetragen: Die deutsche Männer-Mannschaft befindet sich im Umbruch. Viele Protagonisten des goldenen Zeitalters sind zurückgetreten, und viele dieser Generation müssen mittlerweile ihrem Alter Tribut zollen. Außerdem musste der Bundestrainer kurzfristig noch auf zahlreiche Akteure verzichten. Auch während des Turniers gab es Spielerausfälle zu verdauen. Wahrlich keine guten Voraussetzungen für den WM-Probelauf im eigenen Land.
Aber was ist denn passiert? Eigentlich nichts. Diese zusammengewürfelte Truppe hat sich gegen die Weltbesten bestens verkauft. Es fehlten nur wenige Tor zu Siegen. Und was ein zu frühes Hurra-Geschrei nach sich ziehen kann, muss derzeit ja Brand-Kollege Jürgen Klinsmann erleben.
Zu Hysterie und Abgesängen ist es viel zu früh. Heiner Brand ist Realist: Die EM-Titelverteidigung in der Schweiz wird, so denn kein Sport-Wunder geschieht, nicht glücken. Aber in Deutschland werden sich die Brand-Buben 2007 in Bestform präsentieren. Und sollte es nicht zum WM-Titel reichen, wären sie dennoch keine Kreismeister. Oliver Kreth

Artikel vom 31.10.2005