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Mit »Vollgas« einsparen

Oliver Davidsohns Reinigungsflotte ist umweltbewusst

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Oliver Davidsohn gibt Vollgas. Im 75. Jubiläumsjahr seiner Gebäudereinigung DAV hat der Chef eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen, stellt den Fuhrpark auf gasbetriebene Autos um. Davidsohn: »Ökologie und Ökonomie gehören zusammen. Und zum Sauber-Image eines Reinigers passen die Gasautos optimal.«

Davidsohn, engagierter Wirtschaftsjunior und Nachfolger seines Vaters an der Spitze der DAV Gebäudereinigung Ludwig Davidsohn GmbH & Co. KG, startete mit seiner Unternehmensentscheidung von Null auf Platz eins der gasbetriebenen Fuhrparks in Bielefeld. Die größte Gas-Flotte der Stadt kommt von Opel Hagemann, einem der wenigen zertifizierten fabrikatsunabhängigen Nachrüster von Otto-Motoren auf Gasbetrieb. Für Hagemann-Chef Eckart Bollweg steht die Flottenumrüstung für einen Auftrag vonmehr als 200 000 Euro. Bis auf die vier ab Werk mit Erdgas-Antrieb monovalent gelieferten Combo-Kleintransporter wurden sämtliche Umrüstungen in der Werkstatt an der Stadtheider Straße vorgenommen.
In der Ausstellungshalle bei Opel fallen die silbernen Wagen mit der farbenfroh gestalteten Außenhaut auf. Nach 75 Jahren, meint Davidsohn, sei es an der Zeit, der Firma mit 300 Mitarbeitern und Auftraggebern in ganz Ostwestfalen-Lippe ein neues Auftreten zu geben. Beispiel: Raumpflegerin Vesna Knezevic. Die Fachkraft kommt als Fotomodell auf den Seitentüren von zwei Opel Meriva groß heraus. Das neue Design soll, so Davidsohn, den modernen Betrieb des Gebäudereinigers attraktiv präsentieren. Die unterschiedlichen Wagen werden deshalb entsprechend dem unterschiedlichen Einsatzgebiet bis zur Brandschadenreparatur mit »feurigen Motiven« gestaltet. Dazu präsentiert Davidsohn neue Werbe-Flyer und Imagebroschüren.
Kleinstes Auto mit Gasantrieb wird ein Opel Agila mit kleinem Dreizylinder. Davidsohn: »Den bekommt Springerin Danuta Pfeifer, die in der ganzen Region unterwegs ist.« Dazu bestellte der engagierte Unternehmer zwei Meriva-Kompaktvans, zwei Astra Caravan und einen Vivaro Kleintransporter. An dessen Beispiel erklärt der neue Flottenchef auch gleich das Einsparpotenzial: Während der alte Diesellieferwagen jährlich 1100 Euro Steuern kostet, werden für den gasbetriebenen Laster mit 120 PS nur ganze 140 Euro fällig. Das weitere Einsparpotenzial will Davidsohn zusammen mit seinen Fahrern auf jedem Kilometer dokumentieren. Immerhin kostet Gas aktuell 60 Cent, Benzin dagegen 125 Cent.
Auf die exakte wirtschaftliche Auswertung der Nachrüstung, die pro Auto im Schnitt 2400 Euro kostet, setzt auch Hagemann-Werkstatt-Chef Werner Kittel. Dessen Auftragsbücher sind bis zum Jahresende gefüllt. Kittel: »Seit einigen Wochen gibt es einen regelrechten Boom in Sachen Gasnachrüstung, entsprechend lange Wartelisten.«

Artikel vom 28.10.2005