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Trotz Niederlage waren
die Dolphins der Gewinner

Basketball: »Rumpf-TSVE« verlangt Dortmund alles ab

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Auch als Verlierer durften sie sich wie Gewinner fühlen. Ebenso sahen es die knapp 250 Zuschauer in der Carl-Severing-Halle, die nach dem Schlusspfiff ihr Team mit lang anhaltenden Beifall bedachten. Die personell arg gebeutelten Basketballer des TSVE verlangten dem Regionalligaspitzenreiter SVD 49 Dortmund bei der 81:91 (54:52)- Niederlage alles ab. Es fehlte letztendlich die Kraft und das Personal, um die Gäste in die Schranken zu weisen.

Schon 24 Stunden vor dem Match hatten sich die Hoffnungen zerstreut, dass zumindest mit Oliver Mankowski einer der drei Langzeitverletzten ins Team zurückkehren würde. Ein Lauftraining offenbarte: es geht nicht. Ohne David Bunts und Nordin Chaddadi wurde die »Starting-Five« zum Dauerbrenner. Zumindest in der ersten Halbzeit. Da zeigten McLemore, Mertens, Rondas, de Juan und Selant welche Qualitäten auch das letzte Aufgebot besitzt. Kämpferisch und in der Offense überragend. Wenn überhaupt gab es Schwächen beim Defensiv-Rebound.
Ansonsten blieb der Favorit aus der Bierstadt vieles schuldig. »Dortmund hat mich etwas enttäuscht. Ich hatte mehr erwartet. Wenn wir nur einen der Langzeitverletzten hätten bringen können, wäre das Match zu unseren Gunsten ausgegangen«, meinte Trainer Masnic. Damit lag der Coach genau richtig, denn Dortmund fand kaum seinen Rhythmus, weil die Dolphins so stark auftrumpfen. Einen richtigen guten Job machte Daniel de Juan, der den Dortmunder Topscorer, den US-Boy Jason Price, förmlich zudeckte und mit zehn Punkten (zwei Dreier) auch offensive Qualitäten zeigte. Dies tat auch Maurice McLemore, der mit 19 Punkten (zwei Dreier) schon in Abschnitt eins bester Scorer der Dolphins war. Dass auch Maik Mertens (11/1) und Mario Rondas (10/19 zweistellig punkteten, zeigt die »wahnsinnige Offense-Leistung«, so Masnic, der Dolphins.
Zwei Dinge waren es, warum der vermeintliche Favorit nach der Pause seiner Rolle auch gerecht wurde. Dortmund stellte auf eine Zone um, in der Maurice McLemore bei Ballbesitz gedoppelt wurde. »Da haben wir zu kopflos und zu hektisch agiert. Unsere Offensivkraft aus Halbzeit eins war nicht mehr vorhanden«, so Trainer Masnic. »Es fehlte uns auch die Kraft«, ergänzte Maik Mertens. Mit 26:8 ging der dritte Abschnitt an die Dortmunder, die nun 78:62 führten. Gegen Ende des Viertels war die »Anfangsfünf« gesprengt worden, hatte Trainer Masnic, die jungen Kräfte Tabisz und sich selbst gebracht.
Moral zeigte der TSVE im Schlussdurchgang, den er mit 19:13 für sich entschied und sich somit mehr als glänzend gegen den Favoriten behauptete. Trainer Masnic und auch die Fans warenjedenfalls zufrieden.
TSVE: Lemore (30/2), Mertens (18/1), Rondas (16/1), de Juan (11/2), Tabisz (0), Selant (6), Smirnow (0), Masnic (0).

Artikel vom 31.10.2005