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Das Komma ist wieder im Kommen


Mannheim (Reuters). Der Rat für deutsche Rechtschreibung will künftig sinnentstellenden Silbentrennungen einen Riegel vorschieben. »Irreführendes muss unterbleiben«, sagte der Ratsvorsitzende Hans Zehetmair (CSU) am Freitag.
Am 25. November werde der Rat beschließen, bei der Zeichensetzung wieder mehr Kommas zu setzen. Vor einem erweiterten Infinitiv habe wieder ein Komma zu stehen.
Der Rat dringe mit Blick auf die Schüler mehr auf Empfehlungen, damit die Lehrer Kann-Bestimmungen nicht gleich als Fehler anstrichen. Zehetmair sagte, bei der Silbentrennung dürfe Urinstinkt nicht mehr als Urin-stinkt und Analphabet nicht als Anal-phabet geschrieben werden. Weiter seien künftig keine Einzelbuchstaben am Zeilenende wie A-bel oder E-sel mehr erlaubt.
Der Rat sprach sich für den Zusammenhalt von ch und ck bei Trennungen aus. Dabei sei zu beachten, dass Acker als Ausnahme nicht mehr getrennt werden dürfe, weil dann nur noch der Vokal allein steht. Dagegen seien Dackel als Da-ckel oder Becher als Be-cher möglich.
Bis Mitte 2006 will der Rat nach Zehetmairs Worten sein Pensum zu den Änderungen in der Rechtschreibung abarbeiten. Man werde sich noch einmal mit den Regeln zu ss und ß befassen. Themen der Zeit: Kommentar

Artikel vom 29.10.2005