04.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Generation Soap« mag Leila

Comic-Figur klärt im Internet auf

Rund 1,25 Millionen Teenager in den Industrieländern werden jährlich schwanger. 500 000 davon brechen die Schwangerschaft ab. Deutschland liegt im Mittelfeld - Tendenz negativ.
Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche stieg im Zeitraum von 1996 bis 2003 von 4724 auf 7645 und wirft damit ein Schlaglicht auf den Aufklärungsstandort Deutschland (Quelle: Statistisches Bundesamt). Besorgnis erregend ist, dass das Armutsrisiko für junge Mütter etwa doppelt so hoch ist wie für ältere Frauen mit Kindern. In Zahlen: Rund die Hälfte der jährlich etwa
22 000 früh Gebärenden lebt hierzulande in relativer Armut. Laut Unicef-Angaben sind viele Teenager-Mütter selbst unter schwierigen sozialen Bedingungen groß geworden. Häufig brechen junge Mütter wegen Überlastung oder sozialer Not ihre Ausbildung ab und verspielen damit die Chance, einen Beruf zu erlernen. Der Grund für die steigende Zahl der Fälle: Heranwachsende machen immer früher sexuelle Erfahrungen und übernehmen wichtige Informationen trotz des großen Aufklärungsangebotes nicht mehr in ihre Handlungswelt. (Quelle: Unicef-Bericht Nr.3/2002).
Aufklärung trägt wesentlich zur Verhinderung ungewollter Schwangerschaften bei und senkt damit auch die Zahl der Abtreibungen. Während insgesamt, das heißt über alle Altersgruppen hinweg, die Zahl der Abbrüche von 134 609 (Jahr 2000) auf 129 650 (Jahr 2004) sank, stieg sie bei den tendenziell weniger aufgeklärten unter 15jährigen Mädchen von 574 (2000) auf 779 (2004). Dies ist eine Verschlechterung der Situation um knapp 36 Prozent in nur vier Jahren (Quelle: Statistisches Bundesamt).
Trotz des steigenden Informationsangebotes scheint die Zahl derer, die davon Gebrauch machen, abzunehmen. Den Grund hierfür sehen Experten in der oftmals mangelnden zielgruppenorientierten Aufbereitung der Inhalte.
Glaubt man Kommunikationsfachleuten, so scheint dies hauptsächlich daran zu liegen, dass spezifische Aufklärungsthemen oft sehr abstrakt und losgelöst vom Lebensstil der pubertierenden Zielgruppe präsentiert werden. Meist sind es Lifestyle-Formate wie »Daily-Soaps«, die einen mächtigen Einfluss auf den Verhaltenskodex junger Mädchen ausüben.
Das Pharma-Unternehmen Wyeth hat nun auf Basis der Erkenntnisse seiner jährlich durchgeführten Teenie-Studie ein Kommunikationskonzept entwickelt, das dem speziellen Wahrnehmungsprofil der »Generation Soap« entsprechen soll. Die Hauptrolle spielt dabei ein Mädchen namens »Leila«, das in einer eigenen kleinen Comic-Welt lebt und mit allen Freuden und Leiden konfrontiert wird, die im Leben eines Teenies eine Rolle spielen. Unter www.leilas-haus.de gelangt man in Leilas kleine Dachwohnung, die über der Frauenarztpraxis der Gynters liegt. In ihrem Zweizimmer-Reich ist allerhand Platz für Themen rund um das Leben und die Liebe.
Leila und ihre netten Nachbarn können im Internet unter www.leilas-haus.de besucht werden.
Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist mit www.loveline.de im Internet präsent.

Artikel vom 04.11.2005