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EWW nicht auf der
Spur von E.ON Hanse

Regionalversorger bemüht weiter die Justiz

Von Hubertus Hartmann
Paderborn (WB). E.ON Westfalen Wewer (EWW) will dem Beispiel seiner norddeutschen Schwester E.ON Hanse momentan nicht folgen. Die Gaspreis-Kalkulation soll nicht detailliert offen gelegt werden.

Man habe schließlich die beiden jüngsten Gaspreiserhöhungen von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft kontrollierten lassen, erklärte gestern in Paderborn EWW-Sprecher Meinolf Päsch. »Damit haben wir bereits eine Form der Offenlegung vorgenommen.«
Durch die Erhöhungen habe man, so das Ergebnis, »lediglich den Mehraufwand für die Beschaffung weiter gegeben, also keine zusätzliche Marge gemacht«. Mit diesem Vorgehen, das seines Wissens bisher einmalig in Deutschland sei, habe E.ON Westfalen Weser »im Sinne des Kundenvertrauens unaufgefordert ein hohes Maß an Preistransparenz gezeigt und den Vorwurf der Unangemessenheit unserer Preise entkräftet«, betont Päsch.
Die Gutachten liegen dem Landgericht Dortmund vor. Der ostwestfälische Energieversorger hat - wie berichtet - in Form einer Sammelklage 16 Gaspreisgegner, die gar nicht oder nur teilweise zahlen, verklagt, um juristisch klären zu lassen, ob die Gaspreiserhöhungen angemessen sind. Päsch: »Wir sind es den weit mehr als 95 Prozent korrekt zahlenden Kunden schuldig, diesen Weg gegenüber den Gaspreisverweigerern zu gehen«.
Eine zusätzliche Transparenz der Gaspreise und damit deren Angemessenheit ergebe sich dadurch, dass EWW die Preiskalkulation für die Netznutzungsentgelte des Gasnetzes in nächster Zeit zur Genehmigung bei der Bundesnetzagentur als Regulierungsbehörde einreichen werde.

Artikel vom 28.10.2005