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Brandwein will
die Nuss knacken

Landesliga: Theesen - Türk Sport

Bielefeld (WB/fg). Am Wochenende findet mal wieder das statt, was die Fußball-Landesliga diese Saison aus Bielefelder Sicht so unheimlich interessant macht: ein Derby. Der FC Türk Sport ist Sonntag zu Gast beim VfL Theesen (15 Uhr).

Die Vorfälle der Vorwoche bei Türk Sport, als Adnan Baytar damit gedrohte, seinen Job hinzuschmeißen, wenn der Vorstand nicht näher bekannte Versprechen gegenüber der Mannschaft nicht einlöse, sind laut Uludasdemir vergessen: »Wir haben uns zusammengesetzt, die Sache ist seit Dienstag abgehakt«, berichtet der Vorständler, dass Baytar lediglich das Umfeld wachrütteln wollte.
Uludasdemir warnt vor zuviel Euphorie: »Die Tabelle täuscht gewaltig, drei Punkte weniger und wir sind unten drin«, lässt er sich vom momentanen fünften Rang nicht blenden und schiebt die Favoritenrolle weit von sich. »Wir sind keinen Millimeter besser als Theesen. Der VfL ist super drauf, die Mannschaft funktioniert«.
Bei soviel Lob vom Konkurrenten wollen die Theesener natürlich auch nicht zurückstehen: »Türk Sport hat eine extraklasse Offensivabteilung. Und in den letzten Spielen hat sich auch die Defensive stabilisiert«, erwartet Theesen-Coach Andreas Brandwein eine »harte Nuß«. Trotzdem will er die drei Punkte unbedingt an der Gaudigstraße behalten, um sich endgültig aus den unteren Tabellenregionen zu verabschieden.
Einen »dicken Hals« kriegt Brandwein, wenn er an die Personalie Esteban Russomano denkt. Der Pass des Argentiniers liegt schon seit 14 Tagen beim Westdeutschen Fußballverband, und er ist immer noch nicht spielberechtigt. »Das ist die Bürokratie in Deutschland. Wir könnten Estaban so gut gebrauchen, da wir mit dem Ausfall von Bono Pavlovic genau auf dieser Position ein Problem haben«, ärgert sich Brandwein.
Neben Pavlovic hat sich Daniel Fleer mit einem Bänderriss ebenfalls schwerer verletzt.
In Dornberg klagt man über die gleiche Verletzung: Adis Hasic gesellte sich unter der Woche zu Toni Boada ins TuS-Lazarett (Bänderriss im Sprunggelenk). Bei beiden ist fraglich, ob sie in der Hinrunde noch einmal einen Fußballplatz betreten können. Da Sergej Rempel (Zerrung) für das Spiel in Maaslingen (So., 15 Uhr) auch nicht in Frage kommt, und hinter Tanaz, Franke, und Alis Hasic ein Fragezeichen wegen Grippe steht, ist die Personaldecke in Dornberg mehr als dünn. »Wir haben ein bisschen die Seuche, aber Sonntag auf dem Feld interessiert das niemanden«, lässt Übungsleiter Jürgen Prüfer gegen Maaslingen keine Ausreden gelten. Prüfers Ziel ist, bis zur Winterpause mit Wiedenbrück, mit denen sie sich derzeit punkt- und torgleich den ersten Rang der Landesliga teilen, auf gleicher Höhe zu bleiben.
Hoffen kann er dabei erneut auf Hilfe aus der direkten Nachbarschaft. TuS Jöllenbeck empfängt die Wiedenbrücker im Naturstadion (So., 15 Uhr). »Das ist nach Spexard (0:0) noch eine Nummer größer, die sind neben Dornberg Topfavorit auf die Meisterschaft, aber unschlagbar sind sie auch nicht«, rechnet sich Spielertrainer Marcus Patsch Chancen aus. Dass die Wiedenbrücker Jöllenbeck unterschätzen, da sie genau vom anderen Ende der Rangliste grüßen, glaubt Patsch nicht.

Artikel vom 29.10.2005