04.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Fit für Freie Radikale«

Dr. Elmar Wienecke stellt Buch mit Forschungsergebnissen vor

Von Larissa Kölling
Halle (WB). Jeder zweite Bundesbürger - egal ob jung oder alt - leidet unter Befindlichkeitsstörungen. Der eine ist müde, der nächste hat häufig Infekte, andere klagen über Konzentrationsschwierigkeiten oder Kopf- und Gliederschmerzen. Ein Besuch beim Arzt bleibt vielfach ohne Befund, es werden vor allem die Symptome behandelt. Als Ursache hat der Sportwissenschaftler Dr. Elmar Wienecke aus Halle in vielen Fällen Nährstoffmangel festgestellt und aktuelle Untersuchungsergebnisse in einem Buch veröffentlicht.

»50 Prozent aller Erkrankungen sind ernährungsbedingt«, erklärt Dr. Elmar Wienecke, Geschäftsführender Gesellschafter von »Saluto«, dem Kompetenzzentrum für Gesundheit und Fitness im Gerry Weber Sportpark in Halle.
Bereits in der Kindheit oder sogar schon im Mutterleib, wie amerikanische Studien bewiesen haben, werden schlechte Ernährungsgewohnheiten antrainiert. Dabei ist, behaupten Experten, Geschmack nicht angeboren sondern wird anerzogen. Insgesamt essen die Menschen zu viel und zu fettreich mit zu vielen Zusatzstoffen. Auch die Sucht nach Süßigkeiten ist weit verbreitet.
»Gesunde Ernährung ist das 'non-plus-ultra'«, beschreibt Dr. Wienecke die Grundlage seiner Ausführungen. Doch wer ernährt sich wirklich gesund? Gesunde Ernährung sei ein nie erreichtes Optimum, so der Fachmann. Trotz einer guten Nahrungsaufnahme kommt es eigentlich immer zu erheblichen Vitalstoffmängeln (Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen). Diese werden bei beruflicher und körperlicher Belastung noch deutlich gesteigert.
Doch leider sind diese Defizite nur schwer feststellbar. Mit Hilfe routinemäßiger Blutuntersuchungen kommt man dem Mangel nicht auf die Schliche. Erst der zelluläre Blutstatus und eine genaue Anamnese machen die genauen Werte deutlich. Eine vollwertige Ernährung mit hochwertigem Obst und Gemüse schaffen dann bereits einen guten Ausgleich.
»Doch leider verlieren viele Lebensmittel eine Menge ihrer Nährstoffe durch Transport, Lagerung, Treibhauseffekte und die Zubereitung«, sagt Dr. Wienecke und empfiehlt einen zusätzlichen Ausgleich durch wertvolle Präparate. Eine bessere Immunabwehr durch Zink und Selen, Magnesium gegen Migräne - der Wissenschaftler nennt in seinem Ratgeber zahlreiche Beispiele, wie Patienten geholfen werden konnte.
Körperliche Bewegung verbessert die Aufnahmefähigkeit. Deshalb aber vor allem für das allgemeine körperliche Wohlbefinden fordert der Sportwissenschaftler drei Mal pro Woche jeweils 40 Minuten Bewegung als Richtwert. »Ein Optimum lässt sich durch die Kombination von Ernährung, Ergänzung und Sport erreichen«, so Wienecke.
Der Körper mit seinen Systemen und Stoffwechseln sollte immer im Gleichgewicht gehalten werden. Freie Radikale, also aggressive Sauerstoffmoleküle, die permanent im Körper vorhanden sind, schaffen bei zu hoher Konzentration und zu langer Dauer Probleme.
So genannte Antioxidanzien sind Radikalenfänger, sie reagieren schneller mit den Radikalen als andere Stoffe und sind deshalb besonders zu empfehlen. Trockenfrüchte wie ungeschwefelte Rosinen und Aprikosen aber auch Tomaten, Karotten und Kartoffeln beinhalten zahlreiche Antioxidantien.
Fazit des bereits fünften Buches des ostwestfälischen Fachmanns: Je besser die Versorgung der Betroffenen mit Mikronährstoffen ist, je weniger gesundheitliche Beschwerden treten auf.
»Fit für Freie Radikale«, Dr. Elmar Wienecke, Hädecke Verlag, Weil der Stadt 2005, 188 Seiten, ISBN 3-7750-0461-0, 14,95 Euro.

Artikel vom 04.11.2005