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Baumarkt-Aktien nicht
nur für Heimwerker

Praktiker kehrt in Kürze an die Börse zurück


Düsseldorf (dpa). Der Handelsriese Metro führt seine Baumarkt- Tochter Praktiker bereits im kommenden Monat an die Börse. Nach wochenlangen Verkaufsverhandlungen mit einem Finanzinvestor entschied sich die Metro dafür, die Mehrheit ihrer Praktiker-Aktien am Kapitalmarkt zu platzieren. Die Vorbereitungen seien weit fortgeschritten, teilte der Konzern gestern nach einer Aufsichtsratssitzung in Düsseldorf mit. In Finanzkreisen wird der 18. November 2005 als erster Handelstag der Praktiker-Aktie erwartet.
Die zweitgrößte deutsche Baumarktkette nach OBI war schon in den Jahren 1995 bis 2002 mit einem geringen Streubesitz an der Börse notiert. Die mehrheitliche Trennung von Praktiker ist jetzt der erste Einschnitt in die Metro-Vertriebslinien seit 1998, als zahlreiche Beteiligungen und Ketten aussortiert wurden. Zugpferde sind die gleichnamigen Großhandelsmärkte für Gewerbetreibende sowie die Elektronikketten Media Markt und Saturn. Außerdem gehören die Kaufhof-Warenhäuser sowie die Lebensmittelhändler Real und Extra zum Konzern.
Praktiker hat einen harten Sanierungskurs mit einem umfangreichen Arbeitsplatzabbau hinter sich. Seit 2000 wurde die Zahl der Märkte im Inland um 50 auf 277 verkleinert. Das Sortiment wurde von 300 000 auf 75 000 Artikel erheblich gestrafft. Die Belegschaft wurde im Inland um mehr als 2000 Beschäftigte verkleinert. Praktiker hat aktuell 15 500 Arbeitnehmer in Deutschland und 6000 im Ausland. Seit 2003 schreibt der frühere Verlustbringer operativ schwarze Zahlen.

Artikel vom 28.10.2005