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Hoffmann ein Serienmörder?

Äußerungen zum Fall Adelina

Bremen (dpa). Der zweifache Kindermörder Marc Hoffmann gilt als Hauptverdächtiger im Fall der 2001 in Bremen ermordeten Adelina.
Im Juni 2001 ermordet: Adelina aus Bremen.

Das hat der Leiter der Sonderkommission Levke, Karsten Bettels, gestern in Hamburg bestätigt. Der Mörder der acht Jahre alten Levke und des gleichaltrigen Felix habe Bereitschaft signalisiert, sich zu Fragen über den Tod des elfjährigen Mädchens zu äußern, sagte Bettels.
Hoffmann soll bereits in Kürze weiter befragt werden. Über seine Anwälte habe Hoffmann erklärt, er werde sich den Fragen der Sonderkommission stellen. In diesem Gespräch solle aber auch nach Entlastendem für Hoffmann gefragt werden. Adelina war im Juni 2001 - ähnlich wie vier Jahre später Levke in Cuxhaven auf dem nur 150 Meter langen Nachhauseweg in Bremen spurlos verschwunden.
Nachdem die Polizei bereits über Monate in diesem Fall gegen Hoffmann ermittelt hatte, kam der Tatverdacht laut Bettels nach einem Besuch mit dem 32-Jährigen am Fundort von Adelinas Leiche in Bremen auf. Der Soko-Chef bestätigte damit eine Äußerung seines Kollegen in der Bremer Soko Adelina, Werner Meyer. Bei dem Ortstermin vor 14 Tagen habe Hoffmann nicht näher beschriebene Regungen gezeigt, die Anlass für weitere Fragen an ihn seien.
Gegen Hoffmann wird auch im Fall der am Neujahrstag 2001 in Bergen/Dumme bei Dannenberg verschwundenen Katrin Konert ermittelt. Für diesen Tag hat Hoffmann nach Darstellung eines Films im NDR kein Alibi. Außerdem dreht sich die Arbeit der Soko Levke um das Verschwinden einer 86-Jährigen im Sauerland nahe des Geburtsortes von Hoffmann. Hinweise auf beide Fälle hatte ein Mithäftling Hoffmanns der Polizei gegeben. Nach dessen Angaben hatte der 32-Jährige ihm diese Taten gestanden.
Hoffmann war Ende Juni wegen der Morde an Levke aus Cuxhaven und Felix aus Neu Ebersdorf bei Rotenburg/Wümme zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden.
Der NDR zeigt am kommenden Montag um 23 Uhr im NDR- Fernsehen eine einstündige Dokumentation über die Arbeit der Soko.

Artikel vom 27.10.2005