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Deutscher Papst empfängt deutschen »Kaiser«

Franz Beckenbauer spricht nach dem Treffen vom »wichtigsten Moment in meinem Leben«


Rom (dpa). Der »Kaiser« beim Kirchenführer: Franz Beckenbauer ist gestern in Rom vom Papst empfangen worden. Am Ende der Generalaudienz, zu der wieder mehr als 50 000 Menschen auf den Petersplatz geströmt waren, konnte der ehemalige Nationalspieler Benedikt XVI. kurz zu einem persönlichen Gespräch treffen. Beckenbauer, der Präsident des WM-Organisationskomitees 2006 (OK) ist, zeigte sich tief bewegt von der Begegnung, bei der der Pontifex gleich das Thema Fußball angeschnitten habe: »Mit dem Papst über Fußball zu reden, war der wichtigste Moment in meinem Leben«, sagte der frühere Bundestrainer anschließend.
Benedikt habe sich über die Organisation der WM und die Stadien informiert, wo die wichtigsten Spiele stattfinden und habe sich gewünscht, »dass die Weltmeisterschaft für Deutschland ein Erfolg ist«, zitierte Beckenbauer seinen bayerischen Landsmann Joseph Ratzinger. »Der Papst ist ein sehr sympathischer Mensch mit einer unglaublichen Würde und Heiterkeit«, sagte der Fußball-»Kaiser«.
Beckenbauers Geschenk für den Papst: ein WM-Wimpel, wie OK- Vizepräsident Wolfgang Niersbach berichtete, der den »Kaiser« bei seinem Rom-Besuch begleitete. Auch der internationale WM-Botschafter Rudi Völler war bei dem Treffen mit Benedikt XVI. dabei - und durfte aus der Hand des Pontifex einen Rosenkranz mit nach Hause nehmen.
Die Visite in Rom gehörte zum zweiten Teil der so genannten Welcome-Reise, die das WM-OK in die 31 Länder rund um den Globus führt, die sich für die Fußball-WM vom 9. Juni bis 9. Juli 2006 in Deutschland qualifiziert haben.

Artikel vom 27.10.2005