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Geflügelschau
findet statt

Danach droht Verbot

Bielefeld (MiS). Die Westfalenschau der Rassegeflügelzüchter am Wochenende im Umweltbetrieb an der Eckendorfer Straße wird stattfinden. Doch es wird wohl die letzte Geflügelausstellung in Bielefeld in diesem Jahr sein: Das Verbraucherschutzministerium in Berlin hat ein bundesweites Verbot weiterer Schauen angekündigt.

»Die Ortsschauen und die geplante Bundeszwergkämpferschau im November wird es deshalb nicht geben«, bedauerte Wilfried Detering, Vorsitzender des Kreisverbandes der Rassegeflügelzüchter. Er betonte, dass alle bei der Westfalenschau gezeigten Tiere veterinärmedizinisch überwacht würden.
Trotz der neuerlichen Schutzmaßnahmen besteht nach Ansicht von Dr. Ruth Delius, Leiterin des städtischen Gesundheits- und Veterinäramtes, keinerlei Grund zur Panik. Die Vogelgrippe sei eine Tierseuche, die auch in Asien nur in ganz wenigen Fällen auf den Menschen übergegangen sei, erläuterte sie gestern im Sozial- und Gesundheitsausschuss des Rates. Dennoch seien auch die Bielefelder Behörden gewappnet - für den Fall der Fälle. Weil alle Geflügelbestände gemeldet werden müssten, sei das Gesundheits- und Veterinäramt in der Lage, eine detaillierte Karte mit den Standorten zusammenzustellen. Mit deren Hilfe sei es möglich, schnell Sperrbezirke einzurichten, falls ein Vogelgrippe-Fall auftreten sollte. Infiziertes Geflügel würde umgehend getötet.
Der Verzehr von Eiern und Geflügelfleisch sei unbedenklich: »Infiziertes Geflügel würde kaum noch Eier legen. Die Eier sähen entstellt aus.« Für den unwahrscheinlichen Fall einer Grippe-Pandemie gebe es ebenfalls Aktionspläne der Verwaltung. Das Land NRW halte das Grippemittel Tamiflu für 15 Prozent der Bevölkerung bereit. Es werde zunächst an die ausgegeben, die für das Funktionieren des öffentlichen Lebens verantwortlich seien. Auch chronisch Kranke würden es vorrangig erhalten. Delius: »Nicht vorbeugend, sondern nur, wenn die Erkrankung eingetreten ist.«

Artikel vom 27.10.2005