27.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Balda wächst in Asien rasant

Handyausrüster steigert Umsatz um 8,8 Prozent - Europageschäft schwächer

Von Edgar Fels
Bad Oeynhausen (WB). Der anhaltende Mobilfunkboom lässt beim Handyausrüster Balda weiterhin die Kassen klingeln.

Vor allem Dank starker Geschäfte in Asien hat das Bad Oeynhauser Unternehmen Umsatz und Gewinn in den ersten neun Monaten gesteigert. Daneben trieben neue Technologien wie GPS-Navigationssysteme das Geschäft.
»Der Markt wird in den nächsten drei bis fünf Jahren weiter wachsen«, sagte Vorstandschef Joachim Gut gestern. Für die Aktionäre könnte es eine höhere Dividende geben. Gut: »Unsere Philosophie besagt, ein Drittel des Gewinns auszuschütten.« Bereits 2004 hatte Balda bei einem Gewinn von 28 Millionen Euro die Dividende auf 0,20 Euro je Aktie verdoppelt.
»Alle Balda-Werke laufen derzeit unter Volllast«, ergänzte Unternehmenssprecher Cersten Hellmich. Im Dezember werde der Konzern sein zweites Werk in Peking in China in Betrieb nehmen. Etwa 1000 Beschäftigte würden dort im kommenden Jahr arbeiten. In Souzhou bei Schanghai, ebenfalls China, betreibt Balda bereits ein Werk mit aktuell etwa 3000 Mitarbeitern. Geprüft werde derzeit zudem eine Niederlassung in Indien, wo Handyhersteller und Balda-Kunde Nokia 150 Millionen Euro investieren möchte. Weltweit beschäftigt Balda 7415 Mitarbeiter, 1883 mehr als Ende 2004, davon 1700 in der Region.
Balda will weiter wachsen. 70 Millionen Euro Eigenkapital ermöglichen Zukäufe ohne Kreditaufnahme. Interessiert sei man an einem Unternehmen, dass Kompetenzen in der Herstellung von Handyschalen aus Metall besitze. Hellmich: »Fünf bis zehn Prozent aller Handys werden heute mit einem speziellen leichten Metallgehäuse ausgestattet.«
Mit Ausnahme des Koreaners Samsung (Hellmich: »Da sind wir dran«) fertigt Balda für alle großen Handyhersteller wie etwa Nokia, Motorola, Sony-Ericcson und nach der Übernahme der Siemens-Handysparte durch das Taiwanesische Unternehmen BenQ weiterhin auch für das Gemeinschaftsunternehmen Siemens/BenQ.
Der Balda-Konzernumsatz stieg in den ersten neun Monaten um 8,8 Prozent auf 281,5 (Vorjahr 258,8) Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte um mehr als zehn Prozent auf 38,7 Millionen Euro. Während Balda in Asien und Amerika kräftig zulegte, sanken Umsatz und Gewinn in Europa. Ursache sei ein veränderter Produktmix mit einem verringerten Anteil von elektronische Zukaufkomponenten, erläuterte Hellmich.
Für 2005 sieht Gut die Chance, die bereits angehobene Gewinn-Prognose von bis zu 47 Millionen Euro vor Steuern zu übertreffen.

Artikel vom 27.10.2005