04.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kein alltäglich' Brot

Stiftung Warentest hat Trend-Brotsorten unter der Lupe genommen

In Deutschland gibt es etwa 300 verschiedene Brotsorten. Anscheinend nicht genug. Bäcker erfinden immer wieder neue Sorten. Besonders gesund klingen etwa Glyxbrot, Omegabrot, Marathon-, Jogging- oder Fitnessbrot. Die Stiftung Warentest hat sich die fünf Sorten genauer angeschaut und sagt, ob die neuen Kreationen gesünder sind.





Glyxbrot

Glyxdiäten sind in Mode. Sie unterscheiden zwischen guten und schlechten Kohlenhydraten. Die schlechten haben einen hohen Glyx. Sie lassen den Blutzuckerspiegel steil ansteigen, sorgen für einen hohen Insulinausstoß, für schnell wiederkehrenden Hunger und wachsende Fettpolster. Sie stecken in Süßigkeiten, aber auch im Weißbrot. Vollkornbrot dagegen enthält günstige komplexe Kohlenhydrate und viele Ballaststoffe. Es hat einen niedrigen glykämischen Index, hält den Blutzucker niedrig und macht lange satt. Um den glykämischen Index noch etwas niedriger zu bekommen, reichern die Bäcker Glyxbrot zusätzlich mit Ballaststoffen wie Kleie und Apfelpektin an. Eiweiß- und Fettgehalt sind ein wenig höher als beim normalen Vollkornbrot, der Brennwert ist aber ähnlich: 200 Kilokalorien pro 100 Gramm.
Tipp der Stiftung Warentest: Während einer Glyxdiät können Sie genauso gut auch Vollkornbrot essen.

Omegabrot
Omegabrot ist ein Vollkorn- oder Mischbrot mit zusätzlichen Omega-3-Fettsäuren. Diese lebenswichtigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren stecken vor allem in Fischöl. Sie haben auf die Blutgefäße und den Blutfettspiegel eine positive Wirkung. Wer häufig Seefisch isst, hat keinen Mangel. Den meisten Menschen schadet jedoch eine zusätzliche Zufuhr nichts. Allerdings: Die zugesetzte Menge vermerken die Hersteller beim Omegabrot selten. Eine Berechnung ist also kaum möglich.
Tipp der Stiftung Warentest: Essen Sie häufiger Fisch, um einen Mangel an Omega-3-Fettsäuren auszugleichen.

Marathon-, Jogging-, Fitness-, Vital- oder Sprinterbrot
Hauptbestandteil dieser Kreationen ist fast immer fein vermahlener Vollkornschrot (komplexe Kohlenhydrate). Bäcker mischen dem noch Soja (Eiweiß) und verschiedene Samen und Nüsse (Fett) bei.
Diese Nährstoffzusammensetzung ist für Sportler gedacht. Sie dient also nicht unbedingt der schlanken Linie. Der Kaloriengehalt ist eher höher als bei einem üblichen Vollkornbrot.
Tipp der Stiftung Warentest: Ernähren Sie sich als Sportler ausgewogen. Dann brauchen Sie kein besonderes Sportlerbrot.

Artikel vom 04.11.2005