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Selbst gemachtes Brot - ein sinnliches Vergnügen


Weißbrot-Fans schwelgen geradezu im Luxus - zumindest aus der Sicht des Mittelalters. Denn zu dieser Zeit galt Brot aus Weizen als wahres Luxusgut. Roggen aber war wegen seiner schwarzen Farbe ein Synonym für einfaches Leben.
Heute können Verbraucher in Deutschland zwischen mehr als 300 Brotsorten auswählen. Eines ist aber gleich geblieben: Der Duft von frisch gebackenem Brot, der dem genussvollen Verzehr vorauseilt und ihn begleitet, ist unverzichtbarer Bestandteil des vollen Geschmackserlebnisses. Deshalb wächst auch die Zahl der Verbraucher, die ihr Brot vorzugsweise selber backen. Außerdem können sie so die Zusammensetzung individuell bestimmen, wobei die Grundzutaten immer Mehl, Wasser oder Milch sind. Die Einteilung der verschiedenen Brotsorten erfolgt dann nach Mehlart, Mehltype und -mischung, Verarbeitung und Beschaffenheit. Meistens werden Weizen- oder Roggenmehl, bei Mischbroten beide Mehlsorten verwendet. Den Nährstoffgehalt des Brotes bestimmt die Mehltype. Außerdem kann die Art der Teiglockerung durch verschiedene Triebmittel beeinflusst werden.
Bei Schwarzbrot wird dafür Sauerteig verwendet, bei Weißbrot Hefe. Weitere Zutaten wie etwa Sonnenblumenkerne, Sesam, Leinsamen, Oliven, Nüsse, Speck, Zwiebeln, Rosinen, Kräuter und Gewürze können frei gewählt und sogar auf den jeweiligen Brotbelag abgestimmt werden - egal, ob es ein einfaches Wurst- oder Käsebrot, ein Brot mit Pesto oder ein Nutella-Brot sein soll. Der Kreativität der Hobby-Bäcker sind kaum Grenzen gesetzt.
Doch Brot selber herzustellen ist nicht nur ein sinnliches Vergnügen. Es müssen auch Dinge bedacht werden, die beim Kauf von Fertigware keine Rolle spielen. So sollten Vollkorn-Freunde beispielsweise darauf achten - wenn sie auch die Körner selber mahlen - dies erst kurz vor dem Backen zu erledigen. Denn das in den Körnern enthaltene Fett wird in gemahlenem Zustand schneller ranzig.
Dazu kommt häufig eine Menge Arbeit: Den Teig herzustellen und zu kneten, ist kraftraubend und zeitaufwändig. Komfortabler geht das Ganze mit einem Brotbackautomaten. Der lohnt sich nach Angaben des Verbraucherinformationsdienstes aid (Bonn) für alle, die viel Brot essen - auch aus finanzieller Sicht. Das Gerät kann meistens mit allen Zutaten auf einmal befüllt und programmiert werden.
Trotzdem brauchen auch die Laien-Bäcker eine gehörige Portion Erfahrung. So muss das Verhältnis der Zutaten zueinander stimmen, der Teig darf nicht zu weich oder zu fest sein und die Teigmenge muss der Brotform angepasst werden. Am Anfang hilft deshalb nur Ausprobieren - ein hoffentlich appetitanregendes Vergnügen. (sup)

Artikel vom 04.11.2005