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Staatliche Wohnungsbauförderung

»Zusatzrente« Eigenheim


Wer immer in Berlin sparen will, kommt als Politiker an der Eigenheimzulage nicht mehr vorbei. Mit dem Herannahen der Großen Koalition scheint dieser Eckstein der bisherigen Wohnungsbauförderung nun endgültig für den Abbruch freigegeben.
Die Förderung hat ihren Zweck insofern erfüllt, als heute keiner mehr von einer Wohnungsnot sprechen kann. Im Gegenteil: An vielen Plätzen Deutschlands stehen sogar Häuser leer. Es ist zu erwarten, dass in den nächsten Jahren unattraktive Immobilien vermehrt abgerissen werden.
Die Zulage hat einen Anstieg der Wohneigentumsquote auf europäisches Niveau nicht erreichen können -Êund damit auch keine Entlastung der Renten- und Sozialkassen. Menschen ohne Eigenheim müssen im Alter zusätzlich zum Lebensunterhalt auch für ihre Miete aufkommen.
Deshalb - und nur deshalb -Êmacht eine Förderung des privaten Eigenheimbaus auch weiterhin Sinn. Nur sollte diese staatliche Förderung künftig in dem Bereich angesiedelt werden, in dem sie auch den meisten Nutzen bringt: in der Altersvorsorge. Dort sind die Eigenheimer seltsamerweise gegenüber anderen Anlageformen noch immer benachteiligt.
Wer jung und folglich von der Rente weit entfernt ist, lässt sich nicht gern »riestern« oder »rürupen«. Viel reizvoller ist da eine Altersvorsorge, die sich schon in der Ansparphase bewohnen lässt. Bernhard Hertlein

Artikel vom 27.10.2005