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Psoriasis unter Kontrolle
Löhner Dr. Hagemeier setzt auf Laser und Biologics
Psoriasis - 2,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter der genetisch bedingten Hautveränderung.
»Die Haut an diesen Stellen wächst sieben Mal schneller als normal«, erklärt Dr. Hans Hermann Hagemeier (49). »Dadurch kommt es auch zu der typischen Schuppenbildung, nach der Psoriasis den deutschen Namen Schuppenflechte trägt.«
Die Krankheit kann in unterschiedlichsten Ausprägungen auftreten - vom kleinen Flecken an »unsichtbaren« Stellen bis hin zu großflächiger Psoriasis am ganzen Körper. Patienten leiden unter Jucken, den Schuppen und auch Entzündungen - vor allem aber oftmals unter dem Aussehen: In schweren Fällen erinnert Psoriatiker-Haut an die eines Elefanten.
Hagemeier, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, hat sich in seiner Praxis in Löhne (Kreis Herford) auf Schuppenflechte spezialisiert. Vor allem schweren Fällen bietet er mit einem Excimer-Laser - »der einzige in einer Hautarzt-Praxis in Ostwestfalen und darüber hinaus«, wie er sagt - und auch dem Einsatz innovativer Medikamente, so genannten Biologics, die Option auf eine erfolgreiche Therapie.
»Heutzutage ist es möglich, die Schuppenflechte in den meisten Fällen in den Griff zu bekommen«, sagt der Arzt, verschweigt allerdings nicht, dass dies einer fortwährenden Behandlung bedarf. Denn eine wirkliche Heilung gibt es (noch) nicht. Hagemeier: »Vielleicht irgendwann mit Gentherapie.«
Bei der Laser-Behandlung erhält der Patient in der Regel zweimal jährlich eine Serie von etwa zehn Anwendungen im Zwei-Tages-Rhythmus. Quadratzentimeter für Quadratzentimeter werden dabei die so genannten Plaques bestrahlt und heilen dann ab. Diese Behandlung ist, so der Facharzt, angezeigt bei einer Psoriasis, die bis zu 30 Prozent der Hautoberfläche des Patienten bedeckt. Private Krankenkassen und Beihilfen zahlen sie, gesetzliche in der Regel nicht. Selbstzahler müssen mit 50 Euro pro Sitzung rechnen.
Während der Laser bereits seit einigen Jahren erfolgreich im Einsatz ist, sind die biotechnologisch hergestellten Medikamente, die Biologics, noch ganz neu. Hagemeier, der sich bereits als Oberarzt an der Uniklinik Münster intensiv mit dem Krankheitsbild Psoriasis beschäftigte, hat mit ihnen allerdings beste Erfahrungen gemacht: »Biologics wirken verblüffend, sind aber den schwersten Fällen vorbehalten.« Und dies auch aus Kostengründen. Auf 10 000 bis 35 000 Euro kommt die jährliche Behandlung mit einem dieser Mittel. Immerhin: Die Krankenkassen zahlen - aber nur, wenn nachweislich alle anderen Therapien erfolglos geblieben sind.

Artikel vom 19.11.2005