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Gift tötet Graugänse

Vogelgrippe: Entwarnung in Rheinland-Pfalz


Koblenz/Paderborn (dpa). Ein möglicher Verdacht von Vogelgrippe in Neuwied (Rheinland-Pfalz) hat sich weitgehend zerstreut. 22 Graugänse, die am Montag verendet an einem Weiher gefunden worden waren, sind an Gift gestorben, teilte das Landesuntersuchungsamt gestern Abend in Koblenz mit. Bei 12 der 22 Tiere sei ein Ratten- und Mäusegift nachgewiesen worden.
Bei zwei Tieren habe es auch Hinweise auf einen Influenza-A-Virus gegeben. Das werde weiter untersucht. Dieses Virus sei bei Wildgänsen nichts Außergewöhnliches, sagte sagte Amtspräsident Stefan Bent. »Wir geben Entwarnung unter Vorbehalt.« Heute sollen die Ergebnisse der Untersuchung der drei toten Schwäne von Paderborn vorliegen.
Die Lebensmittelbehörde der EU (EFSA) warnte, Eier und Geflügelfleisch sollten vorsorglich nicht roh verzehrt werden. Man verfüge zwar über keine Beweise, dass das Virus durch Speisen übertragen werde, könne es aber nicht vollkommen ausschließen.
Im Kampf gegen die Vogelgrippe hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Industrienationen zu Solidarität mit ärmeren Ländern aufgerufen. Außerdem fordert die WHO besonders für die betroffenen Länder Südostasiens ein Frühwarnsystem. Künftige Grippe-Epidemien bei Tieren könnten so effizienter abgewehrt werden, und auch ein für Menschen gefährliches Supervirus könne sich dann schwerer bilden.

Artikel vom 26.10.2005