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Vier Trainer unter Druck

Anhaltende Diskussionen bei Bundesliga-Kellerkindern

Köln (dpa). Der 11. Spieltag der Fußball-Bundesliga steht auch im Zeichen der anhaltenden Trainerdiskussionen.
Vier der 18 Chefcoaches müssen um ihren Job bangen. In den Kreis der Wackelkandidaten zurückgekehrt ist Giovanni Trapattoni nach der Pokalpleite seines VfB Stuttgart bei Hansa Rostock. Zittern müssen im Tabellenkeller Uwe Rapolder (Köln), Wolfgang Wolf (Nürnberg) und Michael Henke (Kaiserslautern).
Noch demonstriert man in der Mehrzahl der kriselnden Clubs Solidarität mit den angeschlagenen Fußball-Lehrern. So ging Mario Cantaluppi, Kapitän des Schlusslichts 1. FC Nürnberg bei der Jahreshauptversammlung sogar für seinen Coach in die Bütt: »Für uns wäre ein Trainerwechsel ein Rückschritt auf gutem Weg.« Das 3:0 im Pokal gegen Dresden hat vor dem Abstiegsduell beim FSV Mainz 05 zwar die Moral gestärkt, Wolf aber nicht den Sinn für die Realität geraubt: »Ich weiß genau, dass ich mir weitere Niederlagen nicht erlauben kann.«
In der Pfalz will man vor dem Gastspiel von Bayer 04 Leverkusen nichts von einer Gefährung Henkes wissen. »Es gibt andere, die vorher zur Disposition stehen«, meinte Vorstandschef Rene C. Jäggi trotz sieben siegloser Spiele.
Fragil erscheint der Burgfrieden beim 1. FC Köln vor der Heimpartie gegen Bayern München. Präsident Wolfgang Overath sprach nach der 3:6-Abfuhr in Frankfurt Rapolder zwar das Vertrauen aus (»Ohne Diskussion«), doch scheint das Verhältnis zwischen Trainer und Spielern nicht das Beste zu sein. Rapolder beschreibt die Situation als »belastend« und forderte: »Jeder muss an der gemeinsamen Sache mitarbeiten.«
Wenig Raum für Spekulationen lässt in der Trainerfrage nur Erwin Staudt. Der Präsident des VfB Stuttgart setzte Trapattoni ein Ultimatum. »In den nächsten drei Wochen müssen wir Taten sehen«, forderte er vor dem Hertha-Spiel.

Artikel vom 29.10.2005