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Banderas reitet
mal wieder

»Die Legende des Zorro«

Zorro reitet wieder! Sieben Jahre sind vergangen, seit Antonio Banderas und Catherine Zeta-Jones das Kinopublikum in der »Maske des Zorro« begeisterten. In der Fortsetzung »Die Legende des Zorro« steigt der Held mit der Maske erneut für Frieden und Gerechtigkeit aufs Pferd.

Dabei ist ein schwelgerischer Abenteuerfilm herausgekommen, den Martin Campbell mit einem Augenzwinkern inszeniert hat. Den weiblichen Zuschauern wird vor allem gefallen, dass diesmal auch Catherine Zeta-Jones als Zorro-Gattin Elena richtig zuschlagen darf und nicht nur das schützenswerte Frauchen mit dem atemberaubenden Dekolleté ist.
In warmen, südlichen Farben erzählt der Film von jenen Tagen im Jahr 1850, als Kalifornien der 31. Staat der USA werden will. Zwei Bösewichter allerdings verfolgen eigene (finstere) Pläne: Ein aristokratischer Winzer (Rufus Sewell) stellt heimlich Sprengstoff her, und ein korrupter, verlotterter Bandenchef (Nick Chinlund) macht ebenfalls Rabatz.
»Meine Familie ist mein Leben«, meint Zorro, der seiner Elena versprochen hat, seine geheimnisvolle Identität aufzugeben und fortan als braver Ehemann und Vater zu leben. Doch dieses Versprechen ist schwer zu halten, was auch Elena schließlich einsieht, obwohl sie wegen Zorros Treuebruch eigentlich schon die Scheidung eingereicht und sich einen neuen Lover gesucht hat.
Also legt wieder Zorro Maske und Sporen an, sein eigenwilliger Rappe schnaubt heißblütig, und schon geht die Jagd auf die Bösen los. Auch der Sohn von Zorro und Elena, der inzwischen zehnjährige Joaquin (Adrian Alonso), mischt schon bei den Verfolgungsjagden, Schießereien und Schlägereien mit - und sei es nur mit seiner raffiniert gehandhabten Schleuder. Dabei weiß der Kleine gar nicht, dass Zorro sein Vater ist, und wundert sich nur, dass der Maskierte so oft außer Hauses ist.
Es gibt viel zu lachen in diesem temperamentvollen, erneut von Martin Campbell inszenierten Actionfilm - zum Beispiel wenn Zorros Pferd dem Helden nicht gehorcht, wenn der böse Bandenchef in klassischer Manier in einen Riesenkaktus fällt und wenn die tapfere Elena ihre Kämpfe grundsätzlich in ausladender Abendgarderobe absolviert. Seinen Gegnern ritzt Zorro, Amerikas erster Superheld, mit der Spitze seines Degens ein Z ins Hemd, wahlweise aber auch in die Unterhose.
»Wir haben versucht, einen Film mit viel Humor und ein bisschen Ironie zu machen«, sagte Banderas im Interview. »Wir müssen die Fähigkeit haben, über uns selbst zu lachen.« Er finde es außerdem gut, dass Zorro im zweiten Teil ein wenig menschlicher geworden ist und sich zum Beispiel hemmungslos betrinkt, als ihm seine schöne Elena davonläuft.
Beide Hauptdarsteller lassen ihren Sex-Appeal ausgiebig spielen: Banderas ist als muskulöser Zorro unter anderem in der Badewanne zu bewundern, Catherine Zeta-Jones scheint in den Jahren zwischen dem ersten und dem zweiten Zorro-Film um keinen Tag gealtert zu sein. Vor schwierigen Einsätzen bittet der Held gerne mal Gott um Beistand, und sind die Ehepartner getrennt auf Tour, so verabschieden sie sich mit »Sei vorsichtig!« und Kuss.
Der etwas gewalttätige Showdown findet in einem durch die Steppe rasenden, mit Flaschen voller Sprengstoff gefüllten Zug statt. Dort hinein schafft es schließlich auch Zorros Pferd, das überhaupt im ganzen Film eine überaus komische wie beeindruckende Rolle spielt. »Es ist die Faszination des Unmöglichen«, erklärt Banderas den Erfolg der Zorro-Figur.

Artikel vom 27.10.2005