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Freizeitspaß und Schutz für die Aue

Ein Untersee in ferner Zukunft würde nicht verbaut werden


Bielefeld (bp). Auch die Grünen, so betonte Rainer Hahn im Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss, wollen sich den Realitäten stellen. So wehren sie sich nicht gegen eine »naturverträgliche Freizeitnutzung« im Bereich Herforder /Talbrückenstraße. Allerdings, so Hahn, sei man »unglücklich, dass ein Freizeitkonzept bereits in Verbindung mit einem Investor« gebracht werde. Der, Marc Mensinga, möchte einen so genannten »Beach Garden« mit Golf-Abschlagplatz, Sandfläche, Gastronomie, Hochseilgarten, Schwimmteich und Naturtribüne anlegen.
Wichtig war dem Ausschuss, dass bei Verwirklichung der Pläne für eine Freizeitanlage die Option für einen Untersee erhalten bleibt. Beigeordneter Gregor Moss machte klar: »Der große See soll auf lange Sicht verwirklicht werden - er wird weder durch eine Umsetzung des Schutzkonzeptes Obersee und Johannisbachaue noch durch eine mögliche Freizeitanlage an der Herforder Straße verhindert.«
Horst Grube (SPD) bat darum, als vorgeschlagen wurde, einen Teil der Aue »temporär« unter Naturschutz zu stellen, die »taktischen Finessen« zu lassen: »Keiner weiß, wann der Untersee gebaut werden wird und ob überhaupt.«
Die Grünen könnten sich sogar vorstellen, das Bootfahren auf dem Obersee zu erlauben - wenn Zu- und Abfluss saniert, der See entschlammt ist. Klaus Frank (Umweltamt): »Das ist frühestens 2010, 2011 der Fall.« Für Rainer Hahn ist der Obersee »längst kein Naturschutzgebiet mehr«.
Der Landschaftsbeirat hatte bereits beschlossen, dass die Fläche, die für Freizeitangebote genutzt werden könnte, »auf Höhe des nördlichen Waldrandes« enden müsse. Da konnte Klaus Frank beruhigen: »So ist das Areal festgelegt, einzig ein Zwickel, der Grillplatz für die Bewohner von Baumheide werden soll, würde darüber hinaus ragen.«

Artikel vom 26.10.2005