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Freiwillig in die Nesseln gesetzt

Waldhof-Gymnasiasten beim Schülerwettbewerb »bio-logisch« erfolgreich

Von Uta Jostwerner
und Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). Wer setzt sich schon freiwillig in die Brennnesseln? Dreizehn Schüler und Schülerinnen vom Gymnasium am Waldhof haben es getan und dafür eine Urkunde vom Land NRW erhalten.

Nein, eine Mutprobe wurde damit nicht honoriert, sondern das Engagement beim Schülerwettbewerb »bio-logisch«, der alljährlich vom Land und der »Carl-Richard-Montag-Stiftung für Jugend und Gesellschaft« ausgeschrieben wird und der sich an freiwillige Forscher der Klassen fünf bis zehn richtet. »Jedes Jahr wird ein neues Thema ausgeschrieben, und ich finde es bewundernswert, mit welchem Engagement und Zeitaufwand sich unsere Schüler beteiligt haben«, lobt Schulleiterin Ruth Leutheusser-de Vries ihre Schützlinge.
Unter dem Thema »Sich in die Nesseln setzen« galt es in diesem Jahr, sich auf die Suche nach Brennnesselraupen zu machen. Keine leichte Aufgabe in einem Sommer, in dem sich die Raupen aufgrund der kühlen Witterung rar machten. Markus Janiuk (13), der mit seiner Digitalkamera die Feuchtgebiete in Schröttinghausen und Dornberg durchkämmte, fand nicht eine einzige. »Schließlich habe ich Fotos und Informationen aus Büchern und dem Internet genommen«, erzählt der Schüler, der zu den besten Absolventen gehörte und daher zu einer Schülerakademie nach Bonn eingeladen wurde. Nur 60 der insgesamt 4129 Teilnehmer des diesjährigen Wettbewerbs kamen in den Genuss, während der dreitägigen Veranstaltung ihr Interesse an biologischen Fragestellungen zu vertiefen und professionellen Forschern bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen - Lohn für freiwillige Recherche, Experimentierfreude und eine 14 Seiten starke Dokumentation, die vom Koordinatorenteam des Wettwerbs als preiswürdig erachtet wurde.
Urkunden für ihre Teilnahme erhielten auch Fabian Büttner, Wiebke Klöpping, Annika Könemann, Nora Mittag, Sebastian Sallge, Sevim Öztürk, Aylin Aygük, Imren Catalbas, Rebecca Alisa Rein, Tanja Wörmann, Sabrina Klesse und Michelle Artmann. Die jungen Naturwissenschaftler bekundeten einmütig, dass ihnen die Suche nach der »kleinen Raupe Nimmersatt« viel Spaß bereitet habe -Ê mikroskopisches Arbeiten und Bodenuntersuchungen inbegriffen. Von wegen, die Jugend von heute . . . 

Artikel vom 26.10.2005