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Die Besten im Westen

Arminia erfüllt mit 2:1 im Pokal gegen Cottbus die Pflicht

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Durch einen reinen Arbeitssieg hat Arminia Bielefeld gestern Abend das Pokalziel erreicht. Der Fußball-Erstligist besiegte vor 9039 Zuschauern in der SchücoArena den Zweitliga-Zweiten Energie Cottbus mit 2:1 (1:1) und steht am 20./21. Dezember im Achtelfinale. Beide Tore erzielte Marco Küntzel (22./56.). Daniel Gomez (9.) hatte zuvor für die Gäste getroffen.

Vor den Augen von Ewald Lienen, Trainer des nächsten Bundesligagegners Hannover 96, starteten die Arminen verhalten in den Pokalfight mit der »Lausitzer Weltauswahl«. Gästecoach Petrik Sander hatte neben Markus Dworrak, dem einzigen Deutschen, zehn Profis aus zehn Nationen aufgestellt. Unter freundlicher Mithilfe der gesamten passiven Bielefelder Abwehr führte der erste Cottbuser Konter zum Erfolg. Daniel Gomez schoss aus 18 Metern hart und platziert ins lange Eck.
Erst mit dem Rückstand zeigte Arminia mehr Energie. Insbesondere Sibusiso Zuma kurbelte viele Angriffe an und tauchte mehrmals selbst gefährlich vor Keeper Piplica auf. Zwei Mal haderte er dabei mit Schiedsrichter Markus Schmidt, der gestern nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Zunächst checkte Kevin McKenna, der Acht-Tore-Verteidiger der Gäste, den DSC-Stürmer im Strafraum (15.), dann fälschte Martin Hysky eine Flanke des Südafrikaners eindeutig mit der Hand (18.) ab. Beide Mal reagierte der Unparteiische jedoch nicht.
Der Ausgleich ließ dennoch nicht lange auf sich warten. Wieder war Zuma beteiligt, dieses Mal als Flankengeber. Energies Torwart-Unikum Tomislav Piplica und der US-amerikanische WM-Verteidiger Gregg Berhalter waren sich uneinig. Davon profitierte Marco Küntzel, der zum 1:1 (23.) einköpfte. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Bernd Korzynietz nach einem Foul an Aidoo Glück, dass ihm der Schiri nur »Gelb« zeigte.
Energie Cottbus hielt auch im zweiten Abschnitt munter mit. Trainer Petrik ärgerte sich mächtig, als Radu nur den Außenpfosten traf (53.). »Ich hätte sehen mögen was passiert wäre, wenn der Schuss gesessen hätte«, meinte er später. Wie es gemacht wurde, zeigte ihm erneut Marco Küntzel mit einem durchaus haltbaren 18 m-Aufsetzer zur 2:1-Führung.
»Jetzt sind wir die Besten im Westen«, jubelte Präsident Hans-Hermann Schwick und nahm das Pokal-Aus aller westdeutschen Vereine schmunzelnd zur Kenntnis. Zwar hätte Fink in der Schlussphase noch das Resultat erhöhen können, doch seine Direktabnahme krachte nur ans Außennetz. »Ein reiner Arbeitssieg«, befand DSC-Sportdirektor Reinhard Saftig und sah sich in seiner Prognose bestätigt: »Cottbus war der erwartet unbequeme Gegner.«
So sah es auch Arminias Trainer Thomas von Heesen: »Energie hat uns viel abverlangt. Kein Wunder, dass die Mannschaft ganz oben steht.« Für den Bielefelder Chefcoach zählte in erster Linie nur das Weiterkommen im Pokal. Sein Team gehe nach den anstrengenden Wochen jetzt auf dem Zahnfleisch. Von Heesens Sorge: »Hoffentlich reicht die Regeneration bis zum Hannover-Spiel.«
Bielefeld: Hain - Korzynietz, Borges, Westermann, Schuler - Küntzel (86. Pinto), Fink, Kucera, Kobylik - Boakye (81. Dalovic), Zuma (68. Vata)
Cottbus: Piplica - Szelesi, Hysky, McKenna, Berhalter - Gomez (70. Jungnickel), da Silva, Aidoo, Dworrak (67. Schuppan) - Kioyo, Radu (82. Sahin)
Tore: 0:1 (9.) Gomes, 1:1 (23.) Küntzel, 2:1 (56.) Küntzel

Artikel vom 27.10.2005