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»Grand mit Vieren«
im Olympia-Winter

Eisschnelllaufen: Saison-Auftakt in Berlin

Berlin (dpa). Die deutschen Eisschnellläuferinnen träumen von goldenen Tagen in Turin, ihre beachtliche Früh-Form lässt auf eine neuerliche Erfolgs-Saison hoffen.

»Alle Leistungsträger haben im Sommer hervorragend gearbeitet, unsere Ausgangsposition ist gut«, sagte Cheftrainer Helmut Kraus. Er setzt im Olympia-Winter auf einen »Grand mit Vieren«, bestehend aus den vier Medaillen-Gewinnerinnen der Einzelstrecken-WM in Inzell: Anni Friesinger, Claudia Pechstein, Sabine Völker und Daniela Anschütz.
Dicke Fragzeichen hingegen stehen hinter den Namen der beiden Routiniers Gunda Niemann-Stirnemann (39), die am Sonntag bei den deutschen Meisterschaften in Berlin ihr zweites Comeback auf der 5000-Meter-Strecke wagen will, und Monique Garbrecht-Enfeldt (36). Die neumalige Sprint-Weltmeisterin wird erst beim Weltcup in Salt Lake City Mitte November einsteigen.
Aller Voraussicht nach wird sich auch Anni Friesinger nicht in Berlin vorstellen können. »Sie hat es heute auf dem Eis versucht, es sieht nicht gut aus. Im Moment sieht es wohl so aus, dass sie nicht starten kann«, sagte ihr Trainer Markus Eicher am Mittwoch. Am Sonntag hatte sich die weltbeste Allrounderin einen grippalen Infekt mit Fieber zugezogen, der sie zu mehreren Tagen Trainingsausfall zwang. »Es ist schon verrückt, immer kurz vor dem Auftakt passiert so etwas«, beklagte ihr Manager Klaus Kärcher.
Sollte Anni Friesinger, die im Vorjahr die Allround-WM in Moskau mit einem spektakulären Vier-Strecken-Sieg für sich entschied, ohne Verletzungen durchkommen, hat sie in Turin die Qual der Wahl. »Sie hat gute Medaillenchancen auf allen vier Einzelstrecken von 1000 bis 5000 m und im Team«, weiß auch Helmut Kraus.

Artikel vom 27.10.2005