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Geschoss durchschlägt die Jalousie

Brackweder Ehepaar durch plötzlichen Knall aus dem Schlaf geschreckt

Sind entsetzt: Günter und Irmtraud Winkler begutachten das Einschussloch in der Jalousie. Foto: Hohenhoff

Brackwede (ho). »So etwas haben wir in den 42 Jahren, die wir in dem Haus wohnen, noch nicht erlebt«, empören sich Irmtraud (61) und Günter Winkler (66). In der Nacht zum Samstag gegen 4.15 Uhr schreckte das Ehepaar durch Schüsse aus dem Schlaf. Ein Projektil hatte die Jalousie vor ihrem Eßzimmerfenster im zweiten Stock des Miethauses an der Berliner Straße 56 durchschlagen, riss ein etwa ein Zentimeter großes Loch in die Kunststoff-Lamellen. Auch der Kunststoffrahmen wies ein Loch auf, mit einem Durchmesser von etwa einem halben Zentimeter.
»Wir sind durch einen plötzlichen Knall aufgewacht und aus dem Bett gesprungen«, sagt Günter Winkler. »Ich glaube, wir haben sogar zwei Schüsse gehört«. Das Paar stürzte ans Fenster, doch auf der Straße Totenstille. »Und auch kein Mensch war zu sehen. Meist kommen um die Zeit noch lärmende Disco-Besucher die Straße herauf«.
Da das Ehepaar nichts Verdächtiges entdecken konnte, ließ es die Sache zunächst auf sich beruhen. Erst am Samstagmorgen entdeckten Irmtraud und Günter Winkler die Eischüsse, verständigte den Hauseigentümer, der wiederum die Polizei benachrichtigte. Die Spurensicherung kam an das Geschoss, das im Rahmen steckte, nicht heran.
»Die hätten das ganze Fenster ausbauen müssen, der Aufwand lohnt sich nicht«. Nach ersten Ermittlungen der Polizei feuerte der unbekannte Schütze mit einem Kleinkalibergewehr aus dem Bereich der Berliner Straße auf die Fenster des Hauses.
»Das ist absolut kein Spaß mehr«, sind die Winklers empört über »das Herumgeballere«. »Zufällig hätte ja auch jemand von uns am Fenster stehen können«. Erst am Freitagabend war in der Johanneswerk-Straße in Bielefeld auf eine Wohnung geschossen worden. Die Polizei sucht nun Zeugen, die Samstag Nacht auf der Berliner Straße in Brackwede Beobachtungen gemacht haben. Hinweise unter Telefon 5450.

Artikel vom 26.10.2005