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Katapulte aus Mausefallen schießen präzise

Physik-Technik-Kurs des Brackweder Gymnasiums experimentiert zum Thema »Energie«


Von Peter Monke
Text und Fotos
Brackwede (WB). Am Brackweder Gymnasium wird kreativer Unterricht groß geschrieben. Der Physik-Technik-Kurs der 9. Jahrgangsstufe suchte am Montag die besten Konstrukteure einer Mausefallen-Schleuder.
14 Schüler stellten sich der Herausforderung und präsentierten ihre Modelle, die sich in mehreren Disziplinen bewähren mussten. Beim Zielschuss galt es, eine Scheibe aus einer Entfernung von 75 Zentimetern mit einem Tischtennisball zu treffen. Offenbar eine besonders schwierige Prüfung, denn trotz exakt berechnetem Abschusswinkel und millimetergenauer Justierung der Abschussvorrichtungen gelang es nur dem Team um Alper Imamoglu, Christoph Keßebohm und Daniel Wäschenbach, die weiße Kugel nahe an das rot markierte Zentrum der Scheibe heran zu schießen.
Beim Weitschuss zählte dagegen nicht Präzision sondern schlicht die größte Weite. Erneut wichen die Ergebnisse erheblich voneinander ab. Während der beste Tischtennisball auf 4,70 Meter katapultiert wurde, landete die schlechteste Kugel bei gerade einmal 20 Zentimetern.
Punkte gab es auch für den besten Vortrag über die eigene Idee, die am sorgfätigsten ausgearbeitete Konstruktionsbeschreibung und für das schönste Modell. Entsprechend bunt waren die Schleudern gestaltet. Florian Weeg, Jendrik Dopheide und Lukas Schmutzler hatten sich besonders viel Mühe gegeben. Ihr Entwurf zeigt das Katapult inmitten einer mittelalterlichen Kulisse mit Kriegern und einer Burgmauer, die symbolisch unter Beschuss genommen wird.
Am Ende des Wettstreits lagen drei der fünf Gruppen mit jeweils 15 Punkten gleichauf. Neben den beiden bereits erwähnten Mannschaften siegte auch das einzige Mädchen-Team mit Melanie Neudecker und Sabine Dziemian. Schulleiter Dr. Dietrich Theißen zeigte sich spendabel und entschied spontan, alle Sieger mit Gutscheinen im Wert von je 15 Euro zu belohnen, die wahlweise in eine CD oder ein Buch investiert werden können. Für die weiteren sechs Teilnehmer Heinrich Stückemann, Oliver Oßmer, Tobias Kruppke, Malte Rodat, Timo Winkler und Nicolas Meyer blieb an diesem Tag nur der Gedanke an das olympische Motto »Dabei sein ist alles«.
Kursleiter Norbert Weide zog ein zufriedenes Fazit der Veranstaltung. Sein Ziel, die Schüler spielerisch an das Unterrichtsthema Energie heranzuführen, hat er erreicht: »Physik hat viel mit tüfteln und ausprobieren zu tun«, sagte er. Drei Wochen hatten seine Schüler Zeit, sich davon zu überzeugen. Spaß hat es allen gemacht. »Endlich hatten wir mal Zeit für ein Projekt«, erzählte Sabine Dziemian. »So ein Experiment ist mal etwas anderes als die typische Arbeit in anderen Fächern.« Den pädagogischen Wert der Aktion beweisen die Ergebnisse, die sich sehen lassen können.

Artikel vom 25.10.2005