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Große Freude - aber
kein endgültiger Sieg

Senner feiern den Erhalt ihres Bezirksamtes

Von Annemargret Ohlig
(Text und Fotos)
Senne (WB). Die gute Stimmung im Senner Bezirksamt war gestern garantiert. Bürger, Politiker und Vertreter der »Senner Gemeinschaft« feierten mit einem »Nachmittag des offenen Bezirksamtes« den Erhalt ihres »Stadtteil-Rathauses«.

»Bei mir gab's einen großen Jubelschrei, als ich es heute Morgen in der Zeitung las«, sagt Ilja Meyer-Molnar, 1. Vorsitzender der »Senner Gemeinschaft. »Da soll noch einmal jemand sagen, Bürger könnten nichts erreichen - man muss sich nur zusammentun.«
»Es ist für uns allerdings kein endgültiger Sieg«, schränkt Bezirksvorsteher Ferdinand Stöppel die gute Nachricht ein. Die hatte das WESTFALEN-BLATT in seiner gestrigen Ausgabe unter der Überschrift »Senne behält sein Bezirksamt« veröffentlicht. »Wie lange es uns tatsächlich erhalten bleibt, weil die nächsten Sparmaßnahmen notwendig werden, müssen wir abwarten«, meint Stöppel.
Gleichwohl war seine Zufriedenheit über den am Montagabend von den Bielefelder Ratsfraktionen gemeinsam gefassten »Etat-Kompromiss« unübersehbar. Glücklich über diese politische Entscheidung zeigte sich ebenfalls die stellvertretende Bezirksvorsteherin Karin Schrader (SPD). »Politiker, Bürger und Vereine haben gemeinsam Widerstand geleistet - und sie haben damit Erfolg gehabt«, ist sie sich sicher.
Jetzt müsse nur erreicht werden, dass zusätzliche Kompetenzen ins Bezirksamt verlagert werden. Auf diese Weise könnten etliche, den Stadtbezirk betreffende Entscheidungsprozesse von Doppelarbeit befreit werden.
Dass es besonders die älteren Senner Bürger sind, denen nach dem jüngsten Leitlinien-Kompromiss ein Stein vom Herzen gefallen ist, betont auch Dorothea Gerstenberger. »In unserer Senioren-Wohnanlage Karl-Oldewurtel-Park haben sich alle riesig gefreut, dass das Senner Bezirksamt nun doch erhalten bleibt«, sagt die 72-Jährige.
»Als stellvertretender Vorsitzender des Bielefelder Seniorenrates begrüße ich diese Entscheidung sehr und bedauere die Senioren in Gadderbaum und Dornberg, deren Bezirksämter geschlossen werden«, meint Fritz Meitsch.

Artikel vom 26.10.2005