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Das spannende Leben des Georg Müller

Festveranstaltung zum 200. Geburtstag des Namensgebers der Schule an der Detmolder Straße


Stieghorst (mb). Zu Ehren des vor 200 Jahren geborenen Georg Müller richtete die gleichnamige Schule in Bielefeld am vergangenen Samstag eine Gedenkveranstaltung in der Sporthalle aus. Etwa 200 Anwesende verfolgten die Ausführungen von Dr. Stephan Holthaus, Dekan der freien theologischen Akademie in Gießen, über das Leben des Georg Müller, dessen pädagogische Prinzipien, die sich auf die Lehren und Grundsätze der Bibel stützten, bis heute das Denken und Lehren an den Georg-Müller-Schulen prägt.
Sein Leben zeichnete sich durch große Opferbereitschaft aus. Nach einer eher unsteten Kindheit lernte Müller 1825 in Halle an der Saale Christen aus der damaligen Erweckungsbewegung kennen. Sein erster Kontakt mit den Lehren der Bibel beeinflussten ihn so stark, dass er sein Leben von da an in den Dienst des Glaubens stellte. Seine Predigtreisen in viele Länder machten Müller weltbekannt. Immer stützte er sich auf die Güte Gottes.
Nachdem Müller sich 1833 intensiv mit dem Leben August Hermann Franckes beschäftigt hatte, nahm er sich zum Ziel, den Waisenkindern an seinem Wohnort Bristol zu helfen. Bis 1870 hatte er fünf große Waisenhäuser gebaut, in die er ausschließlich Vollwaisen aufnahm. Die Kapazitäten der Häuser beliefen sich auf etwa 2000 Kinder, so dass Müller bis zu seinem Tod fast 10 000 Kindern ein Zuhause geben konnte. Zusätzlich zu der Unterkunft sorgte er für die Erziehung der Kinder, wobei er nicht nur großen Wert auf die schulische Ausbildung, sondern auch auf Sport legte. Er folgte jedoch immer dem Prinzip einer ganzheitlichen Erziehung, daher lehrte Müller die Kinder auch geistige und moralische Werte in Form der Gebote und Grundsätze der Bibel. Während seiner Arbeit vertraute er auf die Hilfe Gottes, indem er von jeglicher Spendenwerbung ausdrücklich Abstand nahm.
Auch heute folgen viele Organisationen seinem Beispiel, um Kindern in Not Unterkunft und Ausbildung zu ermöglichen.

Artikel vom 26.10.2005