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Streik legt
Infineon lahm


München (dpa). Die IG Metall hat mit einem unbefristeten Streik und einer Blockade der Werkstore die Produktion in dem von Schließung bedrohten Infineon-Werk München-Perlach gestern lahm gelegt. »Die Produktion steht still«, sagte Streikführer Michael Leppek. In den früheren Morgenstunden sei es mehreren hundert Protestlern gelungen, drei Busse mit Streikbrechern von anderen Infineon-Standorten zu stoppen.
Am Nachmittag kam es zu einem Gerangel, als Beschäftigte unter Polizeischutz auf das Werksgelände gebracht werden sollten. Mehrere Dutzend Polizeibeamte waren im Einsatz. Der unbefristete Streik soll heute fortgesetzt werden. Die IG Metall erwartet Busse mit Streik-Unterstützern aus anderen bayerischen Städten.
Die IG Metall will wegen der geplanten Werksschließung Anfang 2007 einen Sozialtarifvertrag mit höheren Abfindungen und einer Beschäftigungsgesellschaft erreichen. Infineon betonte, dass an der Schließung des Werks nicht gerüttelt werde. »Wir lassen uns nicht erpressen«, sagte Manager Reinhard Ploss. Die Blockade der Werkstore sei rechtswidrig. Der Konzern sei aber verhandlungsbereit, wenn die IG Metall von ihren Maximalforderungen abrücke.

Artikel vom 25.10.2005